Rezension

spanneder Politthriller

Schwarzer Schwan - Horst Eckert

Schwarzer Schwan
von Horst Eckert

Bewertet mit 4.5 Sternen

Fast hätte Hanna Kaul den Milliardendeal zum Abschluss gebracht und wäre die Karriereleiter ein Treppchen nach oben geklettert. Doch im letzten Moment macht der Vorstand der Rhein-Bank der Investmentbankerin einen Strich durch die Rechnung. Für Hanna ist es unverständlich, dass der Vorstand den Kredit nicht gewährt hat, sie fängt an Nachforschungen anzustellen, wer genau von dem geplatzten Geschäft profitieren könnte. Schnell fällt ihr Verdacht auf die Führungsspitze der Bank. Leider bleiben ihre Nachforschungen nicht unentdeckt und Hanna findet heraus, dass sie bespitzelt wird. Als dann auch noch ihre 15 jährige Nichte Leonie abends nicht nach Hause kommt und vermißt wird, ist Hanna nervlich am Ende.

Eine Lobbyistin wird auf offener Straße erschossen, ein Kleinkrimineller wird ermordet in einem ausgebrannten Auto gefunden und ein Polizist bekommt die Chance wieder bei einer Mordermittlung dabei zu sein.

Viele Handlungsstränge, die auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeit haben aber im Verlauf gekonnt zusammengeführt werden. Der Leser erhält Einblicke, wie dicht Finanzwelt und Politik miteinander verknüpft sind, auf erschreckende Weise voneinander abhängig sind und welche Macht die Banken haben. Es geht um das Ausnutzen und schaffen von Vorteilen, sei es Macht, Geld oder ein besserer Posten. Und einige gehen dabei sogar über Leichen. Man kann sich nur zu gut vorstellen, dass die Realität nicht weit von diesem Bild entfernt ist.

Der Schreibstil von Horst Eckert liest sich flüssig und spannend, nachdem die Spannung einmal aufgebaut war hielt sie sich bis zum Schluss. Die Protagonisten sind authentisch beschrieben und kommen glaubhaft rüber, der eine mehr, der andere weniger sympathisch. Vor der Hintergrund aktueller politischer Geschehen wie der Finanzkrise und dem Atomunglück in Japan hat der Krimi eine besondere Brisanz.

"Schwarzer Schwan" ist ein sehr spannender Politthriller, der mich in Atem gehalten und begeistert hat. Es war mein erster Krimi, den ich von Horst Eckert gelesen habe, es wird aber bestimmt nicht der letzte sein.