Rezension

Spannend, aber etwas zu wenig Tiefgang

Dein göttliches Herz entflammt - Kelly Keaton

Dein göttliches Herz entflammt
von Kelly Keaton

Bewertet mit 4 Sternen

Schlussendlich hat mir das Buch gut gefallen. Allerdings hätte ich es gut gefunden, wenn die Autorin etwas weniger gewollt hätte und der Geschichte dafür etwas mehr Tiefe und ggf. auch ein paar mehr Seiten gegönnt hätte.

Klappentext:
„Bitte, mein Kleines LAUF WEG.
Doch wohin flieht man, wenn man den Hass einer GÖTTIN erregt?

Auf der Suche nach ihrer Vergangenheit erhält Ari eine Warnung ihrer toten Mutter: Lauf weg, so schnell du kannst! Aber wie flieht man, wenn man nicht weiß, wovor? Ari weiß nur eins: sie muss zurückkehren nach New 2, dem zerfallenen, opulenten Ort ihrer Geburt, um den sich so viele Mythen und übernatürliche Geschichten ranken. Schon bald muss Ari erkennen, dass alle Geschichten wahr sind. Und dass sie, das Mädchen mit dem hellen, seltsamen Haar und dem Halbmond-Tattoo unter dem Auge, der Schlüssel zu allem ist.

Form und Stil
Das Buch gliedert sich in 19 Kapitel und eine Danksagung der Autorin. Die Protagonistin erzählt ihre Geschichte als Ich-Erzählerin. Die Autorin hat insgesamt einen angenehmen und flüssigen Schreibstil. Besonders die Ortsbeschreibungen gelingen der Autorin sehr gut und sie schafft eine wunderbare Atmosphäre. Vor allem die verschiedenen Seiten von New 2, die Schönheit aber auch die Zerstörung in der Stadt, waren wirklich sehr treffend beschrieben. Leider neigt die Autorin aber dazu andere Dinge für meinen Geschmack zu sehr abzukürzen.

Eigene Meinung:
Ari ist als Pflegekind aufgewachsen und auf der Suche nach ihrer Vergangenheit. Dabei findet sie bald heraus, dass ihre Mutter tot ist. In ihren Sachen findet Ari einen Brief an sich selbst mit einer Warnung und ehe sie sich versieht, sind ihr merkwürdige Gestalten auf den Fersen . Um mehr herauszufinden begibt sie sich nach New 2, ihrer Geburtsstadt, wo alles nur komplizierter wird.

Auch wenn mich das Buch insgesamt überzeugen konnte, muss ich doch sagen, dass mir einige Dinge weniger gut gefallen haben. Das lag zum einen daran, dass ich zunächst mit der Protagonistin nicht richtig warm wurde. Ari ist sehr schnell auf 180, feindselig und misstrauisch. Im Laufe der Geschichte erklärt sich dies u.a. durch ihre Vergangenheit, aber zunächst war sie mir dadurch oft unsympathisch. Später jedoch hat sie mir mit ihrer Stärke und Zielstrebigkeit gut gefallen.

Außerdem hat die Autorin für meinen Geschmack zu viele Genre und mystische Gestalten vereinen wollen. In dem Buch findet sich ein bisschen Fantasy, ein bisschen Romantik und ein bisschen Dystopie als Sahnehäubchen. Innerhalb des Fantasybereiches deckt sie eigentlich alle Gestalten ab, die man finden kann. Die eigentlichen Ideen dahinter finde ich gut und spannend. Aber bei dieser Masse an Ideen auf 280 Seiten fehlt mir einfach der Tiefgang. Stellenweise habe ich mich sehr erschlagen gefühlt von allem und es fehlten mir ernstlich ruhige Passagen, in denen mir die Dinge erklärt wurden. Andererseits war das Buch dadurch natürlich auch sehr rasant und es kam keine Langeweile auf. Wobei ich mir an manchen Stellen auch gewünscht hätte, dass die Handlung etwas ausführlicher beschrieben würde, damit ich mehr in die Geschehnisse eintauchen konnte.

Leider blieben durch die Eile auch einige Charaktere sehr blass. Stellenweise wusste ich bei Einigen auch gar nicht mehr, wer sie denn noch einmal waren, weil sie so kurz vorgestellt wurden und dann wieder verschwanden bis sie wieder „gebraucht“ wurden. Seitenlang rätselte ich zum Beispiel darüber, wer zur Hölle Pascal war und wann er vorgestellt wurde, bis die Autorin sich endlich erbarmte und mich daran erinnerte, dass es sich um ein „Haustier“ handelte. Gut gefallen haben mir allerdings vor allem Violet und Sebastian aber auch Josephine. Überzeugend waren für mich insofern auch die verschiedenen Familien und ihre Geschichte auch wenn ich mir da sehr viel mehr Informationen gewünscht hätte, aber darauf darf man dann ja immerhin bei der Fortsetzung hoffen. Das Ende des Buches ist ein kleiner Cliffhanger, aber man erfährt immerhin wohin sich das Ganze entwickeln wird.

Für mich bekommt das Buch insgesamt: 4 Sterne.Warum ich trotz aller Kritik 4 Sterne vergebe? Weil das Buch trotz allem einfach toll war, mich fesseln konnte, ich weinen musste und mich die Ideen stellenweise wirklich beeindruckt haben und mich das alles neugierig gemacht hat auf die Fortsetzung. Ich finde es einfach ein bisschen schade, weil man aus dem Buch mit vielleicht 100 Seiten mehr für mich vermutlich leicht ein 5 Sterne Buch hätte erschaffen können.