Rezension

Spannend, aber mit einer enttäuschenden Auflösung

Maleficius - Doris Rothweiler

Maleficius
von Doris Rothweiler

Bewertet mit 3.5 Sternen

Im Schwarzwald treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Er tötet nach Art der Märchen der Gebrüder Grimm. Kathrin Grass, hochschwanger, und ihr Kollege Josef Horn versuchen eine Verbindung zwischen den einzelnen Morden zu finden. Und dann kommt Kathrin Grass selbst in das Visier des Mörders. Und was hat die entführte Trixie mit all dem zu tun?

Doris Rottweilers Charaktere gefallen mir sehr gut, sie wirken authentisch. Besonders die beiden Ermittler sind mir sehr sympathisch. Josef Horn, alleinerziehender Vater mit all den dazugehörenden Problemen und Sehnsüchten, Kathrin Horn, die hochschwanger ist und versucht ihren Job zu meistern, gegen Ende des Buches allerdings eine Entscheidung trifft, die ich nicht wirklich nachvollziehen kann und die sie ein paar Sympathiepunkte kosten. Alleine diese beiden machen Lust, weitere Romane zu lesen, in denen sie vorkommen. Bisher gibt es einen Vorgängerband (Achtung: Der Täter aus dem ersten Band wird hier verraten!) und ich gehe davon aus, dass weitere Bände folgen werden. Als weiterer Charakter sticht vor allem die entführte Trixie heraus, deren Leiden und Hoffen wir hautnah miterleben können, was das Lesen zu einem besonders intensiven Erleben macht.

Dass der Täter nach Märchenart mordet, ist originell, allerdings auch sehr grausam, die entsprechenden Szenen sind eher nicht für zartbesaitete Gemüter geeignet. Allerdings konnte ich doch recht schnell ahnen, wer hier mordet, so dass es keine wirkliche Überraschung gab. Auch die Gefährdung Kathrins ist ja bereits im Klappentext verraten worden.

2/3 des Buches fand ich sehr spannend, gegen Ende kippte meine Meinung dann leider. Die Auflösung war eigentlich durchaus logisch, nicht logisch jedoch waren einige der Taten, vor allem, dass Kathrin Grass selbst als Opfer ausersehen wurde, passte m. E. nicht wirklich in den Rahmen. Ich sehe sowieso keinen wirklichen Sinn darin, dass in Kriminalromanen am Ende immer einer der Ermittler oder jemand ihm Nahestehendes in Lebensgefahr gerät. Oft wirkt das aufgesetzt und sehr an den Haaren herbeigezogen. So auch hier. Kathrin und auch eine weitere Tote passen nicht nachvollziehbar in die Motivreihe des Täters. Nicht gefallen hat mir auch die übergroße Einbeziehung der Geschehnisse in der Vergangenheit. Wie schlimm es gewesen sein muss, als Jude von den Nazis in ein KZ geschickt worden zu sein, kann sich jeder denken, die doch sehr drastischen Szenen wären entbehrlich gewesen.

Da für mich gerade die Auflösung bei einem Krimi das Wichtigste darstellt, war ich hier doch recht enttäuscht. So kann ich den Roman leider nur bedingt empfehlen, wer spannende Unterhaltung mag und damit leben kann, dass es gegen Ende nicht unbedingt logisch zugeht, kann auf jeden Fall zugreifen. Von mir gibt es 3,5 von 5 Punkten.