Rezension

Spannend mit unerwarteter Auflösung

Der Mädchenflüsterer - Eva Fürst

Der Mädchenflüsterer
von Eva Fürst

Das Buch „ Der Mädchenflüsterer „  wurde von Eva Fürst geschrieben und ist im blanvalet Verlag erschienen.

Hauptprotagonistin ist die Rechtsmedizinerin Maja Heuberger, die arbeitsmäßig zwischen den Kliniken Chemnitz, Zwickau und Leipzig hin und her pendelt.
Der Hund eines Spaziergängers findet in der Nähe von Eibenstock in einem Wald Knochenreste. Schon bald ist klar, dass es sich um menschliche Knochen handelt und diese nicht nur einem Körper zu zuordnen sind. Diese Knochen landen bei Maja Heuberger auf dem Seziertisch.

Zur selben Zeit bekommt eine Frau einen Brief, der von ihrer verschwundenen Tochter geschrieben wurde und die ihre Mutter darin um Hilfe anfleht.
Doch bei diesem einen Brief bleibt es nicht, auch andere Eltern lange vermisster Mädchen erhalten einen Brief von ihren Töchtern. Leben diese Mädchen etwa noch und werden gefangen gehalten?
Zu wem gehören die gefundenen Knochen aus dem Wald?

Maja, deren Tochter selbst vor Jahren verschwunden ist und nie gefunden wurde, macht diesen Fall zu ihrem Persönlichen und setzt alles daran, den Mörder der Mädchen zu fassen.  An ihrer Seite hat sie dabei den Kriminaloberkommissar Andreas Melzer und ihren langjährigen Freund Peter, der schon mal im Alleingang ermittelt und sich dabei selbst in Gefahr bringt. Denn er sieht Zusammenhänge, die die Polizei nicht erkennt.

Eva Fürst hat als Handlungsort ihre Heimat gewählt – das Erzgebirge. Schon dadurch hat dieses Buch mein Interesse geweckt, denn  auch ich lebe im Erzgebirge. So waren mir die Orte, an denen die Knochen gefunden wurden  vertraut, ebenso die beschriebenen  Straßen und Autobahnen sowie das Klinikum Chemnitz und die Universität. Das war natürlich ein großer Heimvorteil für mich, wusste ich so doch genau, wo die Handlung gerade statt fand und die Vorstellung in meinem Kopf dazu war ein leichtes. 

Maja als Hauptprotagonistin war gut durchdacht  und ausführlich beschrieben. Sie hatte zwar in ihrem Handeln nicht immer meine Zustimmung, vor allem was den Umgang mit Männern in ihrem Umfeld oder ihr kleines Alkoholproblem betraf, aber  ich fand sie dennoch sympathisch – im Gegenzug zu ihrem Freund Peter. Dieser ist ein sehr spezieller Typ, entweder man liebt ihn  oder will ihn am liebsten von hinten sehen. Mir ging er ziemlich oft auf die Nerven.

Die Handlung hätte meiner Meinung nach mehr Spannung in den ersten zwei Drittel des Buches vertragen können. Im letzten Drittel überschlugen  sich dafür die Ereignisse und man fieberte nur noch der Auflösung des Falles entgegen. Da war an ein Weglegen des Buches  nicht mehr zu denken. Lange Zeit fühlte ich mich ziemlich sicher, was meinen Verdacht bezüglich des Täters anging. Doch ich wurde eines besseren belehrt. Das Ende ist nicht vorher zu sehen. Hier hätte ich mir doch den einen oder anderen kleinen Hinweis auf den wahren Täter gewünscht.

 Man möchte ja schließlich mit rätseln bei einem ….. … guten Krimi. Auf dem Cover steht zwar das Genre Psychothriller, allerdings finde ich das Genre  bei diesem Buch nicht passend.

Im Ganzen hat mit das Buch aber  gefallen, schon allein wegen des Lokalkolorits und des Schreibstils der Autorin, der das Buch zu  einer leicht lesbaren Lektüre macht. Es wird nicht mein letztes Buch von Eva Fürst sein.

Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Sterne.