Rezension

Spannend und authentisch wird der Neuanfang der jungen Ärztin Lotti im Klinikum Berlin erzählt

Klinikum Berlin - Herzklopfen -

Klinikum Berlin - Herzklopfen
von Helene Lynd

Bewertet mit 4 Sternen

Als grosser Fan von Arztserien wie »In aller Freundschaft« oder »The Good Doctor« habe ich mich besonders auf dieses Buch gefreut. Lottis Geschichte über ihren Neuanfang und ihren Alltag am Klinikum Berlin konnte mich über weite Strecken begeistern, und das Buch las sich tatsächlich ein bisschen wie eine Arztserie. ;) Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen.

Darum geht's in »Klinikum Berlin - Herzklopfen«:

»Mit einem gebrochenen Herzen im Gepäck kommt die junge Ärztin Lieselotte Richter, genannt Lotti, in die Hauptstadt, um in der Notaufnahme des Klinikums Berlin ganz neu anzufangen. Doch dort herrscht ein raues Klima: Im Minutentakt wechseln Bagatellverletzungen und lebensbedrohliche Notfälle, und auch die Kollegen stellen sie mit ihren Machtkämpfen und Intrigen vor ungeahnte Herausforderungen. Zu allem Überfluss lernt Lotti auch noch einen attraktiven Chirurgnen kennen, der sie unwiderstehlich anzieht - und gleichzeitig sämtliche Alarmglocken schrillen lässt...«

Original-Klappentext

 

Meine Meinung:

Der Schreibstil der Autorin gefiel mir gut, ich kam ohne Schwierigkeiten in die Geschichte hinein und dank der kurzen Kapitel bin ich schnell mit dem Buch vorwärts gekommen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was bei mir den Eindruck verstärkt hat, dass es sich auch gut verfilmen lassen würde. Und natürlich brachten die unterschiedlichen Sichtweisen auch eine gewisse Spannung mit sich.

Die junge Ärztin Lotti steht im Mittelpunkt des Buches und war mir von Anfang an sympathisch. Ist sie zu Beginn der Geschichte noch sehr unsicher und zweifelt an ihrer Entscheidung, in Berlin neu anzufangen, gewinnt sie zunehmend an Selbstvertrauen und Selbstsicherheit. Diese Entwicklung mitzuerleben, mochte ich sehr. Auch konnte ich meistens ihre Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen, nur in einigen Fällen verstand ich ihre Handlungen nicht hundertprozentig.

Auch andere Ärzt*innen lernen wir besser kennen, dazu gehören Daniel, Kira, Catrin und Tobi. Sie alle werden am Anfang des Buches mit einem Spitznamen vorgestellt, der meiner Meinung nach sehr gut zu ihnen passt und ihren Charakter widerspiegelt. Insbesondere Catrin und Kira mochte ich sehr, hingegen brauchte ich länger, um Daniel und Tobi besser einschätzen zu können. Zu viel möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, aber einen dieser Charaktere fand ich am Schluss des Buches gar nicht mehr sympathisch. ;)

In der Geschichte wird immer wieder der Alltag in der Notaufnahme geschildert, so kommt es auch zu Beschreibungen mit medizinischen Fachausdrücken. Diese haben mich in meinem Lesefluss jedoch nicht gestört. Im Gegenteil fand ich es sehr spannend, dass ich als Leserin medizinische Fälle hautnah miterleben konnte. Daneben geht es natürlich auch um das Privatleben von Lotti und den anderen Charakteren.

Themenmässig liegt das Schwergewicht auf der Medizin, aber auch Liebe, Freundschaft, Neuanfang, Schuld und Geheimnisse gehören für mich zu dieser Geschichte dazu. Insgesamt konnte mich das Buch sehr gut unterhalten, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass ich noch eine etwas tiefere Beziehung zu den Charakteren hätte aufbauen können. Da fehlte es ein bisschen an Tiefe.

 

Fazit:

»Klinikum Berlin - Herzklopfen« ist eine tolle Geschichte über eine mutige junge Ärztin, die sich von Zweifeln und unausstehlichen Kollegen nicht unterkriegen lässt. Das Buch hat mir gut gefallen, einzig hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe gewünscht. Deshalb gibt es vier von fünf Sternen.