Rezension

spannend und unrealistisch

Die Akte Elysium - Sam Hepburn

Die Akte Elysium
von Sam Hepburn

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt: Joe glaubt nicht, dass der Autounfall ein tragisches Unglück war. Denn seit dem Tod seiner Mutter häufen sich rätselhafte Vorfälle. Zuerst entdeckt der Junge im Wald das „Elysium“, eine alte Villa, in der ein russischer Ex-Knacki haust. Dann stößt er auf geheime Notizen – ausgerechnet von dem Journalisten, der neben seiner Mutter im Unglückswagen saß. Als schließlich noch bei ihm eingebrochen wird, fasst Joe einen Entschluss: Er muss herausfinden, was wirklich in der schicksalhaften Nacht geschah.

Betrachtet man das Cover bekommt man ein düsteres und mulmiges Gefühl. Genau dieses Gefühl herrscht auch während des Lesens. Eigentlich wäre dies ja für einen Thriller passend gestaltet, jedoch muss ich ehrlich zugeben, würde ich in der Buchhandlung stehen, ich hätte mir nicht den Inhalt durchgelesen. Ich hätte es nicht mal in die Hand genommen. Vielleicht liegt es aber auch einfach nur an der Tatsache, dass Cover und Titel des Buches aus meiner Sicht nicht zusammenpassen.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und fesselnd zugleich. Jedoch brauchte ich fast 100 Seiten bis ich in Fahrt kam, leider aber konnte ich erst ab Seite 200 nicht mehr aufhören zu lesen.

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von Joe erzählt.
Das Buch hat mich zu Beginn ein wenig an „Harry Potter“ erinnert und später an den Film „Atemlos – Gefährliche Wahrheit“ mit Taylor Lautner. Warum: Zu Beginn wird seitens seiner Tante Doreen ganz deutlich, dass er nicht erwünscht ist („Uns ihren verkommenen Bengel aufzubürden!“) und das sie von seiner Mutter, also Ihrer Schwester nicht viel hält („Und was hat meine Schwester jemals für mich gemacht? Nichts! Sie war selbstsüchtig und verantwortungslos, hat immer nur gemacht, was sie wollte. Und alle anderen mussten dann die Scherben aufkehren.“). Genauso wie bei H.P. Soll jetzt nicht negativ sein, im Gegenteil. Ich musste mir ein Lachen verkneifen, als ich den Anfang las und feststellte, dass es mich an H.P. erinnerte.

Und der Rest, also die eig. Handlung erinnert mich ganz stark an „Atemlos – Gefährliche Wahrheit“ vor allem der Schluss. Und da kommen wir zum negativen. Der Film war schon unrealistisch und erst das Buch: Joe wirkt so unglaublich reif, obwohl er noch ziemlich jung ist. Seine Mutter ist tot und zu Beginn trauert er noch um sie, aber das ändert sich schon nach wenigen Seiten. Er will herausfinden warum seine Mutter starb. Da sag ich ja noch O.K., aber dann legt er sich mit der Mafia an, klaut Autos, lügt bis sich die Balken biegen und dazu noch sehr schlecht und niemand interessiert es. Wörter wie Angst oder Trauer sind ihm fremd. Leider zum Nachteil der Leser. Ich hätte gerne einen Ausbruch seiner Gefühle, z.B. durch einen Wutanfall, wg. seiner toten Mutter und weil einfach alles zu viel ist, miterlebt. Ein bisschen mehr Platz hätte die Autorin den Gefühlen lassen sollen.

Was zudem noch stört waren die unlogischen Zusammenhänge wie z.B. Joe verlässt nachts das Haus seiner Tante und kehrt später wieder in das Haus zurück, obwohl wie man später erfährt er erst ein paar Tage danach den Schlüssel für das Haus bekommt. Wie geht das? Zauberei?!

Viele versch. Handlungen und man glaubt man weiß was als nächstes passiert und dann kommt es doch ganz anders.

FAZIT:
Für Leser die spannende und/oder unrealistische Thriller/Bücher lieben: ein MUSS! Für alle die realistisch bleiben wollen: Finger weg!