Rezension

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Spannende Familiensaga

Eine Familie in Deutschland - Peter Prange

Eine Familie in Deutschland
von Peter Prange

Bewertet mit 5 Sternen

Ich habe schon einige Bücher über diese Zeit gelesen und bin auch sehr an der Zeitgeschichte interessiert. Aber ich habe weder von Josef Ganz noch von der Entstehung Wolfsburg etwas gewusst. Deshalb war dieses Buch für mich total spannend.
Der Einstieg über das Fest war ideal, dagegen zweigte der sehr traurige 60 Geburtstag, wie sich die Zeiten verändert haben.
Das Denzunzieren ist für mich eines der beänstigenden Dinge, die diese Zeit hervorgebracht hat. Man kann einfach einen Menschen verleumden und für ihn geht alles verloren.
Die realen Firguren empfinde ich als sehr passend. Von einigen weiß man ja das eine oder andere aus Filmen und Dokumentationen, andere, wie Ganz und Carl Schmitt waren mir völlig unbekannt.
Am meisten leide ich mit Charly und Benny, die sich so sehr lieben und die einfach nicht miteinander leben dürfen.
Auch Gilla, mit ihrem optimistischen Lebens-Motto, schafft es, trotz ihrer vielen Bemühungen, nicht Deutschland zu verlassen. Um ihre Zukunft mache ich mir große Sorgen.
Auch der kleine Willy wird diese dunkle Zeit sicher nicht überleben.
Horst, der Unsympath, steht für all die, die es im Leben zu nichts bringen, die aber als Nazi Karriere machen. Einzig seine Angst um Willy zeigt, dass er doch ein kleines Herz hat.
Edda lebt mit Leni in einer Blase, obwohl es beim Bau der neuen Autostadt an allem fehlt, denken sie nur an ihre Kunst und geben dafür Riesensummen aus.
Hermann der alte Zuckerbaron hat noch Ideale, die er aber oft wegen der Folgen führ die Familie nicht durchsetzten kann. Seine Frau, die er sehr liebt, lebt etwas farblos an seiner Seite.
Georg, der Ingenieur, läuft zu Porsche über um mit ihm den Käfer zu bauen. Aber auch er hat nicht den gewünschten Erfolg.
Am Ende des Buches gibt es Krieg und ich muss jetzt über ein Jahr um die Familie bangen bis es eine Fortsetzung geben wird. Ich hoffe nur, dass es das Schicksal oder der Autor mit einigen gut meint.
Viele Seiten, viele erfundene Schicksale mit realen Personen verquickt, ich habe neue Informationen zu dieser Zeit erhalten und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Es gehört zu den Büchern, die man gerne weitergelesen hätte, weil es auch so gut zu lesen war.