Rezension

Spannende Fortsetzung

Rückkehr nach Zion -

Rückkehr nach Zion
von Bodie Thoene

Bewertet mit 5 Sternen

„...Wie konnte sie dem amerikanischen Volk mitteilen, dass es in diesem Teil der Welt immer noch nationalsozialistische Ideen regierten? Wie konnte sie ihm sagen, dass ohne die Hilfe des amerikanischen Volkes kein Jude in Palästina überleben würde?...“

 

Diese Fragen stellt sich die amerikanische Journalistin Ellie, die in Jerusalem lebt.

Der Autor hat eine spannende Fortsetzung geschrieben. Der Schriftstil gibt die Zeitverhältnisse gut wieder.

Die Geschichte schließt zeitnah an den Vorgängerband an. In der Altstadt von Jerusalem wird das Essen knapp. Trotzdem gilt die Hochzeit von Mosche und Rachel als Hoffnungsschimmer. Deutlich werden die unterschiedlichen Einstellungen der jüdischen Bevölkerung. Während vor allem die Jungen und die Emigranten der Meinung sind, dass die Altstadt nur mit Kampf zu halten ist, setzt der oberste Rabbi auf Verhandlungen. Damit spielt er dem Mufti gekonnt in die Hände. Der weist seine Handlanger an, einen Terrorakt nach den anderen zu inszenieren. Howard bringt das auf den Punkt:

 

„...Terrorismus ist im Grunde nichts anderes als Propaganda. Sein Ziel ist es, zugleich mit den Unschuldigen auch den Mut und Die Hoffnung deren zu zerstören, die gegen den Terrorismus sind...“

 

Wie aber sollen die Juden an Waffen kommen? Der amerikanische Pilot David erklärt sich bereit, In Amerika Flugzeuge zu kaufen und nach Israel zu überführen. Dabei gerät er nicht nur in die Mühlen der amerikanischen Bürokratie, sondern auch in den Blickpunkt einer der weltbesten Agentinnen des Muftis.

Neben einer extrem fesselnden Handlung gibt es einige tiefgründige Gespräche, so das zwischen David und Michael.

 

„...Die Kirche ist eine menschliche Einrichtung. Und es gibt eine Menge Menschen, die sich hinter dieser Institution verstecken. Aber das heißt noch lange nicht,dass sie den Herrn kennen...“

 

Rachel erklärt Jehudit, der Tochter des obersten Rabbi, warum sie ihr vergibt.

 

„...Und wenn Gott mir seine Gnade erweist, muss ich dann nicht diese Gnade annehmen und auch meinerseits denen vergeben, die mir vielleicht Unrecht getan haben? Auf dieser Erde zu leben, heißt, Entscheidungen zu treffen. Richtige und falsche. Manchmal treffen wir eben die falschen,,,“

 

Auch die britischen Offiziere müssen Entscheidungen fällen. Die können sich sogar gegen die eigene Zukunft richten.

Das Buch hat mir erneut ausgezeichnet gefallen. Es beleuchtet auf spannende Art ein Stück jüische Geschichte und damit Weltgeschichte.