Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

spannende Fortsetzung, ein Mix der Welten

Soul Colours 2: Rote Rebellion - Marion Hübinger

Soul Colours 2: Rote Rebellion
von Marion Hübinger

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Rote Rebellion“ ist der zweite Band der Soul Colours-Reihe, meine Rezension kann nicht nur, sondern wird Spoiler in Bezug auf Band eins „Blaue Harmonie“ enthalten. Und Achtung: auch der Klappentext zu Band zwei verrät schon ein bisschen was über den Ausgang des Auftaktes, wer also nichts vorweg genommen haben möchte, sollte auch den besser nicht lesen.

Ich denke, es ist immer sinnvoll eine Reihe am Anfang zu beginnen, die Hinweise und Rückblenden, die im Buch gegeben werden, könnten aber ausreichen, um sich einen Überblick zu verschaffen, wenn man den ersten Teil nicht kennt.

 

Obwohl Sarina und die anderen sicher angekommen sind, steht ihre Welt immer noch ein wenig Kopf. So viel hat sich geändert in den letzten Wochen. Alles was sie über Aeterna und die Erde gelernt hat, scheint in einer einzigen großen Lüge zu versinken. Und als dann auch noch ein Hilferuf ihrer alten Heimat eintrifft, ist sie mehr denn je hin und her gerissen zwischen der sicheren Zuflucht auf der Erde und ihrem alten Heimatplaneten, der sie so dringend braucht.

 

Ich hab mich schon nach wenigen Seiten wieder sehr wohl in der Geschichte gefühlt. Sarina ist eine sympathische Protagonistin, die ich schon im ersten Band in mein Herz geschlossen habe. Ich mag besonders ihren Mut, die Welt zu entdecken, wie sie wirklich ist, obwohl ihr so vieles Rätsel aufgibt. Sie hat das Herz am rechten Fleck und auch wenn sie manchmal etwas ungestüm ist und nicht so besonnen reagiert, wie andere es sich von ihr wünschen würden, mag ich genau das an ihr. In Sarina tobt ein Sturm unterschiedlicher Gefühle, wirrer Gedanken und eine Verlangen, endlich glücklich zu sein, ohne noch mehr dunkle Geheimnisse aufzudecken. Besonders schön und irgendwie auch niedliche finde ich ihre Art, wie sie die, für sie fremden, Dinge auf der Erde entdeckt. Schafe werden zu wollig weißen Tieren und auch die uns allen bekannte Ampel bekommt eine recht komplizierte Umschreibung. Sie erkennt zwar, was der Sinn hinter diesen Gerätschaften ist, doch die Begriffe sind ihre fremd, da Aeterna einfach komplett anders aufgebaut ist und funktioniert. So bekommt man als Leser anschaulich vor Augen geführt, wie verschieden die beiden Welten sind.

Durch die Ich-Perspektive von Sarina taucht man tief in ihre Gedanken- und Gefühlswelt ein. Und dort gibt es einiges zu entdecken. Angst, Zweifel und Unsicherheit existieren neben Hoffnung, Tatendrang und Liebe. Sehr gut gefallen hat mir der Perspektivwechsel im Verlauf der Geschichte. Es sind zwar nur kurze Passagen, aber so wird dem Leser ermöglicht, auch die anderen Figuren zu begleiten, wenn sie nicht bei Sarina sind. Durch die Verwendung eines personalen Erzählers, sind die Abschnitte gut auseinander zu halten.

Im Verlauf des Buches gibt es immer wieder Abschnitte, in denen sich Sarina an die vergangenen Ereignisse erinnert. So bekommt man nach und nach ein recht umfassendes Bild der Handlung aus dem ersten Buch. Mich hat es beim Lesen nicht gestört, da die Erinnerungen gut eingeflochten waren oder Hinweise in Gespräche verpackt wurden. Ganz so viele Rückblenden hätte ich persönlich jedoch nicht gebraucht, da ich die Geschehnisse aus dem Auftaktbuch noch recht gut im Kopf hatte.

Nach den anfänglichen Entdeckungen auf der Erde, wird das Tempo im Buch rasch angezogen. Schnell müssen schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden, bevor es zu spät ist. Es wird gefährlich, dramatisch und sehr spannend. Obwohl die Zeit drängt und alle Konzentration auf der Mission liegen sollte, gibt es immer wieder etwas Raum in denen die private Entwicklung zwischen Sarina und Liam in den Vordergrund rückt. Für die beiden ist es nicht leicht, einen Weg zu finden, der ihre Gefühle und ihre Aufgaben miteinander vereint. Diese Unterbrechungen zeigen, wie viele Emotionen sich in den Charakteren aufstauen und dass sie eben keine Maschinen sind, die einfach nur funktionieren, um ihre Ziele zu erreichen.

 

Eine spannende Fortsetzung, mit schönen Entwicklungen und Wendungen.  Die Erde und Aeterna bilden einen interessanten Kontrast zueinander und sind trotz ihrer Unterschiedlichkeit auf gewisse Weise miteinander vereint. Ich bin gespannt, wie es nun weiter gehen wird.