Rezension

Spannende Generationen- und Familiengeschichte

Tage mit Ida -

Tage mit Ida
von Hiltrud Baier

Bewertet mit 5 Sternen

Susanne ist nicht wirklich zufrieden mit ihrem Leben. Ihr Mann arbeitet in einer anderen Stadt, die drei Kinder sind praktisch aus dem Haus und sie ist viel zu oft allein. Da taucht plötzlich eine ältere Frau mit einem langen grauen geflochtenen Zopf und einem auffälligen bunten Schultertuch auf, die behauptet, die Schwester von Susannes Mutter zu sein. Susanne fällt aus allen Wolken, denn ihre demente Mutter, die inzwischen im Altenheim lebt, hat nie eine Schwester erwähnt…

Meine Meinung:
Dies war das erste Buch, das ich von Hiltrud Baier gelesen habe, und ich war gleich begeistert. Dank des wunderbar flüssigen Schreibstils und der sehr klar und glaubwürdig gezeichneten handelnden Personen bin ich direkt gut in die Handlung gekommen. 
Sehr gelungen fand ich, dass sich Kapitel aus der Gegenwart mit Rückblenden abwechselten, wodurch man als Leser(in) ein sehr rundes Bild vom Geschehen bekam. 

Die Handlung hat einen wirklich gelungenen Spannungsbogen – und es kamen im Laufe der Geschichte mehrere sehr überraschende Informationen, die Vergangenheit betreffend, heraus. Dabei waren die Wendungen immer sehr glaubwürdig und stimmig gehalten. 
Ich fand es sehr interessant, wie hier wichtige Kapitel der deutschen Geschichte (rund um das Dritte Reich und die Judenverfolgung) in eine Familiengeschichte eingebettet wurden. 

Neben den historischen Zusammenhängen fand ich auch die Orte der Handlung sehr authentisch beschrieben. Hierdurch konnte ich mir das Geschehen und die dazugehörigen Schauplätze sehr gut vorstellen. Oft war die Erzählung wie ein guter Film, das Kopfkino hat gut funktioniert. 

Fazit:
Ich lese sehr gerne Familien- und Generationengeschichten und diese war eine besonders gelungene. Gerne würde ich noch mehr über die Familie von Susanne und Ida erfahren!