Rezension

Spannende Handlung und ganz viel Gefühl

Tease - Verlangen nach Glück - Sophie Jordan

Tease - Verlangen nach Glück
von Sophie Jordan

Als ungezügeltes Partygirl verführt Emerson einen Mann nach dem anderen. Doch dabei merkt niemand, dass dies nur ihre Methode ist, um immer die Kontrolle zu behalten. Gezielt sucht sie sich ihren nächsten Flirt aus und schreckt dabei vor festeren Beziehungen und echter Nähe zurück. Bis sie auf Shaw trifft, der ganz und gar nicht so ist, wie die Männer, mit denen Emerson es bis jetzt immer zu tun hatte. Genau das schreckt sie ab, fasziniert sie aber auch so sehr. Seit sie Shaw das erste Mal gesehen hat, geht er ihr nicht aus dem Kopf. Doch um mit ihm zusammen sein zu können, müsste Emerson sich fallen lassen und die Kontrolle aufgeben. Ist sie dazu wirklich bereit?

Anders als bei ähnlichen Geschichten dieses Genre geht es diesmal nicht um das unerfahrene Mauerblümchen, sondern das zügellose Partygirl, das den Jungs reihenweise den Kopf verdreht. Doch schnell wird klar, dass Emerson gar nicht so erfahren ist, wie sie vorgibt. Zwar ist sie sehr direkt und weiß mit Männern umzugehen, doch dieses Verhalten ist meist nur aufgesetzt und soll ihre wahren Zweifel und Ängste verbergen. Bisher hat das auch immer geklappt. Selbst ihre besten Freundinnen Georgia und Pepper - die wir bereits aus Band 1 Foreplay kennen - nehmen ihr die Rolle ab. Nur bei Shaw klappt das nicht. Er durchschaut sie vom ersten Moment an und lässt sich von ihr nichts vormachen. Ich würde ihn auch nicht in die Kategorie Bad Boy stecken. Auf mich macht er einen bodenständigen und selbstbewussten Eindruck, ohne dabei dem typischen Klischee zu verfallen. Emerson gegenüber verhält er sich immer liebenswürdig und vernünftig, auch wenn er sehr direkt ist und sie so auch mal Dinge zu hören bekommt, die sie lieber gar nicht gehört hätte. Denn mit seinen Worten bringt Shaw Emerson aus dem Konzept und konfrontiert sie mit ihren Ängsten, die etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun haben. Trotzdem bin ich der Meinung, dass Emerson dies auch mal nötig hat. Ständig wird sie von ihren wechselnden männlichen Begleitungen nur mit oberflächlicher Anerkennung überschüttet und auf ihren Körper reduziert. Shaw dagegen sieht auch das unsichere Mädchen hinter dem ansehnlichen Äußeren.
Zwischenzeitlich haben mich Emersons Unentschlossenheit und ihre widersprüchlichen Handlungen allerdings ein wenig auf die Palme gebracht. Ihre Gedanken und die darauffolgenden Taten haben anfangs einfach nicht zusammengepasst. Dies bessert sich jedoch zum Glück nach der ersten Hälfte, da Emerson endlich in sich hineinhorcht und nicht mehr krampfhaft versucht, jemand zu sein, der sie eigentlich gar nicht ist.
Das Ende wird noch mal richtig spannend, da Emerson mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird. Dabei muss Emerson sich ihren Ängsten stellen und sich entscheiden, ob sie die Mauern, die sie über all die Jahre aufgebaut hat, einreißt und der Welt endlich ihr wahres Ich zeigt.
Der Schreibstil war angenehm und leicht zu lesen, so dass ich das Buch ruck zuck durchgelesen hatte. Zudem war es schön, auch wieder - wenn auch nur am Rande - über Pepper und Reece zu lesen. Auch wenn die beiden Protagonisten aus Band 1 hier Erwähnung finden, kann dieser Band unabhängig von den anderen Teilen der Reihe gelesen werden, da keinerlei Vorwissen benötigt wird.