Rezension

spannende Romanze

Wenn du für mich bist - Jody Hedlund

Wenn du für mich bist
von Jody Hedlund

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:(New York 1857) Nachdem Elise ihre Eltern verloren hat wird sie von einer wohltätigen Frau von der Straße aufgelesen und in einem Missionarshaus untergebracht. Dort darf sie mit ihren Geschwistern vorerst wohnen und in der dort untergebrachten Näherei arbeiten. Doch der Wirtschaft sieht schlecht aus und bald muss die Näherei schließen. So beschließt Elise in den Westen aufzubrechen, um für ihre Familie Geld zu verdienen. Auf dem Weg dorthin trifft sie auf einen jungen Mann namens Thornton. Er liebt ihre Gesellschaft und sie freunden sich an. Doch sein Vater ist einer der reichsten Männer des Landes und hat seine beiden Söhne vor eine große Aufgabe gestellt. Einen Wettstreit zwischen ihnen. Der Sieger wird der Erbe der großen Firma. Ist eine Verbindung zwischen Elise und Thornton somit nicht zum Scheitern verurteilt?

 

Wertung: Das Schicksal von Elise und ihren Geschwistern ist herzzerreißend traurig. Die Autorin, Jody Hedlund, welche diesen Roman als Auftakt zu einer Reihe versprach, schreibt einfühlsam und sensibel über das Leid der Familie, die aus Deutschland immigrierte. Immigration, Wirtschaftskriese, Bandenkriege und Städtebau, sowie die Eisenbahn sind Thema in ihrem Buch. Doch voran gestellt ist hier die Umsiedlung der Frauen. Auch die "Versklavung" von Sozialwaisen wird angesprochen.

Im Großen und Ganzen wird in dem Buch die ganze graue Wahrheit der damaligen Zeit aufgezeigt, welche unverblümt und verständlich beschrieben wird. Im Vordergrund allerdings steht die Entwicklung der Romanze zwischen Elise und Thornton. Zwei Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und doch so vertraut im Geiste. Diese Romance umgibt ein aufregendes Abenteuer, welches die Autorin geschickt mit Spannung zu bepacken wusste. Somit steigt die Spannungskurve stetig an. Auch bekommt man, außer zu Elise und Thornton, auch Einblicke in die Gefühlswelt von Marianne und ein wenig auch in Sophie, ihre beiden jüngeren Schwestern. Da die Geschichte am Ende offen bleibt, was die Geschichte um die beiden eben genannten Mädchen betrifft, nehme ich an, dass es in der Vortsetzung weiterhin um die Familie Neumann geht. (So heißen die Damen mit Nachnamen). Auch die beiden von den Mädels adoptierten Kleinkinder, Nicholas und Olivia, sind verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. Somit endet das Buch irgendwie mit einem Cliffhanger.

Der Schreibstil ist angenehm und unverschnörkelt. Auch Nicht-Geschichtskenner fliegen hier nur so durch die Seiten. Die Konzeption des Handlungsaufbaus ist geschmeidig und nachvollziehbar. So springt die Handlung doch von Elise zu Thornton und dann auch zu Marianne. Somit hat der Leser einen Einblick in die Gefühlswelt und in Geschehnissen, die die drei umgeben und ist somit immer up to date. Die Passagen, die dem Leser als fehlend vorkommen, werden, so denke und hoffe ich, im nächsten Band wieder aufgenommen. Denn sonst ist das Buch leider nicht ganz rund in der Abhandlung.

Fazit: Ich war anfangs etwas skeptisch, da die Liebesgeschichte immer mehr in denVordergrund gestellt wurde und ich doch mehr über die historischen Hintergründe erfahren wollte. Im Nachhinein bin ich doch beeindruckt von dem Werk, da es Moral vertritt und doch ein angepasstes Verhältnis zwischen Historie und Liebe aufweist. Ich kann dieses Werk allen Liebhabern von historischen Liebesromanen nur empfehlen.