Rezension

Spannende Story mit fiesen Antagonisten

MATTHEW CORBETT in den Fängen des Kraken - Robert McCammon

MATTHEW CORBETT in den Fängen des Kraken
von Robert McCammon

Bewertet mit 4.5 Sternen

Matthew hat psychisch und physisch noch stark mit den Auswirkungen seiner Begegnung mit Slaughter zu kämpfen und findet nur mühsam in seinen Alltag zurück. Doch Zeit zur Erholung bleibt ihm nicht, denn etliche Explosionen erschüttern Manhattan. An jedem der "Tatorte" findet sich Matthew's Name und schnell wird ihm klar, dass es sich nicht um einen Zufall handelt: Professor Fell fordert seine Blutschuld ein und Matthew bleibt keine Wahl, als der Aufforderung Folge zu leisten, bevor noch Schlimmeres geschieht. Und so begibt er sich erneut auf Reisen in eine höchst ungewisse Zukunft.

Leseeindruck:
Auch Band 4 der Reihe um den sympathischen Problemlöser Matthew Corbett war wieder ein absolutes Lesevergnügen. McCammon gelingt es stets, seine Figuren vielschichtig und nachvollziehbar zu zeichnen. Egal ob Protagonisten, Antagonisten oder Nebendarsteller - sie alle sind authentisch und man begleitet sie gern durch die Geschichte.
Besonders Matthew's innerer Konflikt ist hier wieder sehr gut herausgearbeitet worden und hebt ihn als besonders charakterfest noch klarer hervor. Seine Entwicklung von Band zu Band ist nachvollziehbar und gefällt mir gut.
Diese Geschichte lebt aber definitiv von den einzelnen Bösewichten, die unglaublich vielseitig und jeder für sich ungeheuerlich sind. Es macht großen Spaß, jeden einzelnen näher kennen und hassen zu lernen. Hinterhältige, intrigenspinnende und gemeingefährliche Psychopathen angeführt von dem manipulativen Professor Fell geben sich hier die Klinke in die Hand. Und Matthew mittendrin, der eine ungeheure Täuschung glaubhaft leben muss, um in diesem Haifischbecken zu überleben. Ah, dieses Buch ist an Nervenkitzel kaum zu überbieten - und das obwohl die Story auch oft ruhig erzählt wird. Hier findet der Autor wirklich einen guten Rhythmus zwischen reinen actiongeladenen und ruhigeren, subtileren Passagen. Zu keiner Zeit kommt Langeweile auf und der fein eingestreute Humor rundet das Ganze harmonisch ab.

Fazit:
Eine spannende, teils actionsreiche, intelligent erzählte Story mit großartigen, schillernden und einprägsamen Figuren auf beiden Seiten der Sympathieskala. Hinzu kommen feiner Sarkasmus, Humor, Emotionen, Tiefgang, teils brutale Morde, tolle Settings und last but not least in Ermangelung eines besseren Vergleichs etwas "James Bond"-Feeling. Unbedingt lesenswert!