Rezension

Spannende Verfolgungsjagd mit kleinen Schwächen

Guatemala - Der weite Weg ins Licht - Günter-Christian Möller

Guatemala - Der weite Weg ins Licht
von Günter-Christian Möller

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

Guatemala: Immer noch ein Land voller Bestechung, Gewalt, Entführungen und Korruption - und einem Volk, das trotz all der widrigen Verhältnisse tagtäglich versucht weiterzumachen. Als der 15-jährige Marco ohne Erinnerungen aufwacht und  versucht vor dem reichen Grundbesitzer Don Joaquin und seinen Folterexperimenten zur fliehen, trifft er auf Carla und ihren Großvater, die ihm helfen. Doch für einen hohen Preis, denn schnell wird klar, dass Don Joaquin ihn nicht so einfach entkommen lässt, niemand in der Nähe von Marco sicher ist und niemandem zu trauen ist. Eine spannende Flucht und die Suche nachdem, wer Marco ist, beginnt.

Meine Meinung:

Das Buch besitzt einen sehr spannungsgeladenen Handlungsstrang, der in einem mir bisher unbekannten Land voller Gegensätze beginnt. Das Leben dort ist voller Angst vor widrigen Gestalten geprägt. Die Not und Auswegslosigkeit und auch die Gründe für Verbrechen, Verrat und das Verschließen der Augen davor konnte ich sehr gut nachvollziehen.

Leider beginnt das sehr vielversprechende Buch ab der Mitte etwas zu schwächeln. Während im ersten Teil die Flucht und das Verharren sehr ausführlich beschrieben worden sind, überschlagen sich nun die Ereignisse. Dies geschieht besonders zu Lasten der Gefühle. Wenn ich mir vorstelle, alleine zu sein, verfolgt zu werden, mehreren Mordanschlägen entkommen zu sein, in fremde Länder flüchten zu müssen, ständig verraten zu werden, dann wäre ich total verwirrt, verschreckt, verstört, in Todesangst und Panik. In der Geschichte waren mir die Kinder zu 'cool', logisch und abgeklärt um vollkommen authentisch zu sein. Selbst Marcos Verwante und Bekannte schienen mir zu sorg- und tatenlos gegenüber einem verschwundenen Kind.
Die Geschicht hätte auch etwas mehr Wendungen und Tiefen verträgen können.

Das Buch ist zwar als Jugendthriller deklariert, aber ich würde es eher als Erwachsenenbuch einordnen, da manche Szenen und Themen wie Medikamentenexperimente, Massaker und Drogenkriminalität zur schwereren Kost für Zartbesaitete (wie ich) gehören.

Fazit:

Eine durchwegs spannende Geschichte, die es verdient zu einem großen Roman ausgebaut zu werden!