Rezension

Spannender historischer Roman

Der Normanne und das Banner des Königs -

Der Normanne und das Banner des Königs
von Claudia Speer

Bewertet mit 5 Sternen

„...Ein letzter Umweg führte ihn in die Normandie. Excalibur würde die Wogen bei Richard glätten und Guy den Weg nach Hause ebnen...“

 

Guy möchte für sich, seine Frau Miriam und den Knappen Jakob ein Heim in England schaffen. Werden seine Träume aufgehen?

Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Obwohl ich die ersten Bände nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen.

Der Schriftstil passt sich der historischen Situation an.

Wir schreiben das Jahr 1198. Guy of Gisborne ist auf den Weg zu Richard Löwenherz. Er hofft, dass der ihn aus der Verbannung löst. Zuerst einmal aber gilt es, den Piratenüberfall zu bestehen. De Clive warnt:

 

„...Und Rache dient ihren Zweck nur, solange sie gehegt wird. Erfüllt hinterlässt sie ein Loch mit fauligen Geschmack...“

 

Noch ahnt Guy nicht, dass der Feind in seinen eigenen Reihen sitzt. Nur Jakob hat ein feines Gespür für Menschen und fürchtet eine Intrige. Guy selbst ist innerlich zerrissen. Soll er den Einflüsterungen gehorchen und König Richard töten? Oder soll er ihm das Schwert als Zeichen der Wertschätzung überreichen und auf Gnade hoffen?

Es ist Jakob, der dafür sorgt, dass die Audienz beim König nicht eskaliert. Guy stellt sich in den Dienst von Richard Löwenherz.

Zusammen mit Miriam wird er erneut beim König vorgeladen. Manches hat sich in den vergangenen Jahrtausenden nicht geändert, wie das folgende Zitat von Miriam zeigt:

 

„..Und das sagt ihr mir erst jetzt? Es ist fast Mittag und ich habe nichts anzuziehen...“

 

Während in der Normandie sowohl Richard als auch Philipp eine Politik der Nadelstiche betreiben und immer wieder an irgendeiner Stelle militärische Konflikte anzetteln, geht auch im Kleinen die Intrige weiter. Guy bangt um seine hochschwangere Frau. Doch jetzt ist er an den König gebunden.

Jakob ist derjenige, der immer wieder die Kastanien aus dem Feuer holt. Seine Treue zu Guy und sein absolutes Vertrauen zu ihm beeindrucken selbst den König. Spannend finde ich auch die Zusammentreffen Jakobs mit Robin Hood, der oft in entscheidenden Momenten erscheint.

Ich mag die bildhafte Sprache, die die Geschichte durchzieht.

 

„...Wenn der Löwe die Schlange unter seinen Pranken zerquetschen will, wird er feststellen, dass sie beißt...“

 

Das Buch endet mit dem Tode Richards. Für Guy gibt es unter John keine Zukunft mehr. Zusammen mit Miriam und Jakob sucht er sich im Süden eine neue Heimat.

Hinweise zu den historischen Personen ergänzen die Geschichte.