Rezension

Spannender Roman

Das Haus, das in den Wellen verschwand - Lucy Clarke

Das Haus, das in den Wellen verschwand
von Lucy Clarke

Sieht aus wie ein fröhlicher Sommerroman - enthält allerdings jede Menge Spannungsmomente und Verstrickungen. Der Schreibstil der Autorin ist wundervoll - man glaubt man ist vor Ort!

*Inhalt*
Lana und Kitty sind beste Freundinnen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg und wollen sich ihren großen Wunsch einer Weltreise erfüllen. Als sie auf die Crewmitglieder der „Blue“ treffen steht für die beiden schnell fest, dass sie auf der Yacht anheuern. Hier warten eine Menge neuer Bekanntschaften und Erfahrungen. Doch eine wichtige Regel auf der Yacht ist, dass man sich nicht auf Mitglieder der Crew einlässt und etwas mit ihnen anfängt. Zu doof nur, dass einige der Crewmitglieder sehr attraktiv sind und plötzlich verschwindet auch noch ein Crew Mitglied. Lana weiß nicht mehr was sie glauben soll. Wie gut, dass sie Kitty hat, der kann sie doch trauen, oder? 

*Beschreibung*
Dies ist nach „Der Sommer in dem es zu schneien begann“ mein zweites Buch der Autorin. Wie beim ersten Buch auch schon, hat mich die Aufmachung des Covers angesprochen, denn es schreit förmlich nach einem leichten sommerlichen Roman, der den Leser abholt und zu einem Ausflug ans Meer einlädt. Aber ich bin ja bereits schlauer und habe mir bereits gedacht, dass mich nicht das erwartet, was sich aufgrund der Aufmachung des Buches vermuten lässt und was soll ich sagen - ich wurde nicht enttäuscht!
Lucy Clarke entführt den Leser mit einem wundervollen, leichten und intensiven Schreibstil - von dem man glaubt, man wäre selbst vor Ort - in die maritime Welt von Lana und Kitty ein und macht bereits auf den ersten Seiten deutlich, dass es sich bei diesem Buch nicht um einen fröhlichen Sommerroman handelt. Besonders überzeugt haben mich die wundervollen Landschaftsbeschreibungen. Der „Duft“ des Meeres und der Yacht, die Orte, das Meer - herrlich. 
Zwischenzeitlich war ich etwa gelangweilt von dem Buch - aber Vorsicht: ich hatte ziemlich viel Stress auf der Arbeit/in der Uni, daher habe ich seeehr wenig gelesen und das Buch über längere Zeit nicht gelesen. Es kann also auch gut sein, dass diese Momente der Langeweile aufgekommen sind, weil ich nicht gelesen habe oder ich habe das Buch nicht gelesen, weil es mir zu starke Längen hatte. Für meinen Geschmack hätte Lucy Clarke die Spannung rund um das Verschwinden von Josef aufrecht erhalten können und mehr Spannungselemente aufnehmen können. Stattdessen wurde die Thematik kurzzeitig wieder fallen gelassen und die Geschehnisse werden nicht so schnell aufgedeckt, wie ich es mir gewünscht hätte. 
Lucy Clarke hat dieses Buch aus der Vergangenheit und Gegenwart geschrieben. Daher weiß man als Leser schnell, was passiert ist, allerdings nicht zur Gänze, denn es fehlen natürlich viele wichtige Details, die man erst nach und nach erfährt und das sogar leider erst mit viel Langsamkeit und am Ende dann geballt. 
Mit Lana und Kitty konnte ich zuerst nicht so richtig warm werden, was vor allem an den Namen lag, zu denen ich sofort eine Stereotypie im Kopf hatte. Lana habe ich dann dennoch relativ schnell gerne gemocht und ins Herz geschlossen. Sie ist ein sehr ehrlicher und fairer Mensch, die sich durch ihre Hilfsbereitschaft auszeichnet und ihr gutes Herz. Kitty hingegen gehört eher zu den Nebencharakteren, erfüllt aber ihren Zweck, auch wenn sie mir nicht so ganz sympathisch ist, wie Lana. Letztendlich weckt sie bei mir eher negative Gefühle, aber überzeugt euch selber von ihr. Jedes der Crewmitglieder - und das waren einige - werden mit ihrer Geschichte nach und nach vorgestellt. So kann man als Leser bereits erste Tendenzen erkennen und sich überlegen, wie die Geschehnisse zusammenhängen, was für die Spannung des Buches spricht. 

*Fazit*
Insgesamt eigentlich ein sehr schönes und vor allem auch spannendes Buch - auch wenn man es ihm nicht ansieht. Ich weiß nicht genau woran es lag, ob an meinem Stress oder daran, dass mir der Inhalt nicht zur Gänze gefallen hat, trotzdem hat mir das Buch nicht gänzlich zugesagt. Eine Bewertung von *4 Sternen* halte ich demnach für angemessen. 
An dieser Stelle möchte ich auch noch kurz das Hörbuch empfehlen. Als ich mit dem Lesen absolut nicht weitergekommen bin, hab ich stellenweise - ca. ab der Hälfte des Buches, angefangen das Hörbuch zu hören. Es wurde toll vertont und ich konnte dem Inhalt ebenso gut folgen wie im Buch.