Rezension

ein Buch mit einem stringenten Spannungsbogen

Das Haus, das in den Wellen verschwand - Lucy Clarke

Das Haus, das in den Wellen verschwand
von Lucy Clarke

Bewertet mit 5 Sternen

Als ich dieses Buch in Händen hielt, dachte ich aufgrund des Umschlags und des schön gestalteten Buchschnitt`s, dass es sich hier um einen netten Sommerroman handelt. Ein bisschen Liebe , Sonne, Strand usw., doch weit gefehlt. Dieses Buch ist mehr als das, sehr viel mehr und es entwickelt im Laufe des Lesens einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann.

Lana und Kitty sind Freunde seit der Schulzeit und beide teilen das gleiche Schicksal. Sie haben früh ihre Mutter verloren und verstehen sich nicht mit ihren Vätern. Schon früh schwören sie sich, das regnerische England zu verlassen und eine Weltreise zu machen . Auf den Philippinen lernen sie die Crew eines Schiffes kennen, die der " Blue " einer Segelyacht deren junge. Globetrotter nach Neuseeland segeln wollen Als sie eingeladen werden auf der Yacht mitzusegeln erfüllt sich für sie ein Traum und dieser realisiert sich auch. Sie segeln durch den Pazifik , lassen es sich auf dem Schiff gut gehen und verstehen sich mit den anderen Mitreisenden gut. Doch nach und nach verändert sich die Stimmung auf dem Schiff , auf dem jeder seinen Grund hat mitzusegeln.

Dieses Buch hat es in sich. Nach anfänglicher Partystimmung auf dem Boot und traumhaften Stränden , die angelaufen werden, merkt man als Leser, dass sich die Stimmung immer mehr verändert. Es ist eine subtile Spannung zu spüren, von der man jederzeit erwartet, dass sich in einer Eskalation endet.
Sieben Menschen auf einer Yacht und jeder hat etwas zu verbergen.Die Charaktere, die dort aufeinander treffen sind nicht nur sehr unterschiedlich, sondern werden von Lucy Clarke auch fantastisch beschrieben.Ihr gelingt der Wechsel von Urlaubsatmosphäre hin zu einer psychologisch ausgefeilten Krisensituation innerhalb der Crew fantastisch.Ohne auf bluttriefende Szenen zurückzugreifen gelingt es der Autorin den Spannungsbogen derart in die Höhe zu treiben, dass es unmöglich war, das Buch aus der Hand zu legen und so las ich bis weit in die Nacht hinein.
Ich habe lange kein Buch mehr gelesen, dass allein durch die Beziehungsverflechtungen innerhalb einer Gruppe solch eine Spannung aufbaute. Erzählt wird die Geschichte von Lana .Sie erzählt ihre Geschichte in der Gegenwart, aber immer wieder unterbrochen von Rückblenden . Diese Art des Erzählstil`s hat mir gut gefallen und hat die Spannung gesteigert.Auch die flüssige Erzählweise der Autorin hat dem Buch gut getan.

Es wird sicher nicht mein letztes Buch dieser Autorin und ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der einen spannenden Roman lesen will ohne viel Blutvergießen.