Rezension

Spannender Roman, leider nicht mehr

Impact - Bernd Steinhardt

Impact
von Bernd Steinhardt

Bewertet mit 3 Sternen

Ein zurückgezogener Wissenschaftler stirbt in einer stürmischen Nacht in einem mit gelartiger Flüssigkeit gefüllten Tank in seinem Haus. Ein „Wetterfrosch“ eines Nachrichtenkanals, der ihn kaum kennt, will ihn retten und stirbt bei der vergeblichen Rettungsaktion fast selbst und wird verdächtigt mit dem Tod etwas zu tun zu haben. Szenenwechsel: ein durch geknallter aber intelligenter junger Mann ist auf der Suche von außerirdischen Signalen in seinem kleinen Transporter. Er findet eigenartige Funkwellen und kurz danach geht sein Wagen in Flammen auf.

Bernd Steinhardts Roman beginnt nicht gerade gemächlich. Sofort wird man in die Geschichte hineingestoßen und versteht nur mit Mühe die verschiedenen Handlungsstränge und die wissenschaftlichen Theorien dahinter. Das ist auch im gesamten Roman zum Teil sehr schwierig, die wissenschaftlichen Gedankengänge nachzuvollziehen, vor allem ohne Grundwissen. Etwas weniger und dafür strukturierter wäre meines Erachtens besser gewesen. Dagegen wechseln sich obskure New-Age-Theorien, mit Klimawandelprognosen und Bezüge zu realen Forschungsprojekten. Am Ende wird es für mich zu viel New-Age mit zu obskuren „Gedanken beeinflussen das Weltgeschehen-Theorien“. Der Autor sollte sich in Zukunft auch zurückhalten, was Liebesgeschichten betrifft. Die in diesem Roman ansatzweise beschriebenen sind doch allzu plakativ und ohne jede Tiefe.

Den Roman in Neuseeland zu verorten ist strategisch gut gewählt. Ein Land, wo ich mir nichts Böses vorstellen kann mit viel Natur und netten Menschen. Das gerade dieses Land kurz vor einer Naturkatastrophe steht durch die Machenschaften von geheimen Mächten ist ein gut gewählter Gegensatz.

Insgesamt fand ich es sehr schön, endlich mal wieder einen Science Fiction Roman – „Impact“ ist zwar als Thriller deklariert, für mich war es aber kein typischer Thriller – zu lesen. Aber weniger schwer verständliche Theorien wären besser gewesen. Er hätte sich auf eine konzentrieren sollen und die stärker ausbauen, so dass man die Hintergründe besser versteht. Es ist ein spannender Roman, vor allem hervorgerufen durch die ständig wechselnden Perspektiven, die die Geschichte von vielen Seiten betrachtet, aber nicht mehr.