Rezension

Spannender und atmosphärischer Lapplandkrimi

Eisjagd -

Eisjagd
von Madita Winter

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Jokkmokk, im Norden Schwedens. Beim jährlichen Langlaufrennen bricht einer der Läufer auf der Strecke tot zusammen. Bei dem Toten handelt es sich um niemand anderen als, stadtbekannter Millionär und einer der Anwärter auf den Amateursieg beim Langlaufrennens Anelie Anderson, die einzige Polizistin Jokkmokks, ist schnell vor Ort. Zunächst sieht alles nach einem tragischen Unfall mit einem Skistock aus. Doch bald stellt sich heraus, dass kein Unfall, sondern vielmehr ein brutaler Mord geschehen ist. Anelie Anderson übernimmt die Ermittlungen, Unterstützung bekommt sie dabei von ihrem bereits pensionierten Vorgänger sowie einem Kollegen aus Lulea. Wie genau wurde der Mann ermordet? Und wer steckt hinter der grausamen Tat?

Meine Meinung:

Nachdem mir bereits der ersten Band der Reihe („Mordlichter“) sehr gut gefallen hat, war ich gespannt auf die Fortsetzung. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, lassen sich die beiden Bücher problemlos auch unabhängig voneinander lesen.

Die sympathische Protagonistin der Reihe ist Polizistin Anelie Anderson. Sie hat sich aufgrund der Liebe von der Mordkommission in Stockholm ins kleine Jokkmokk versetzen lassen und ist dort als einzige Polizistin stationiert. Sie ist intelligent und hat ein gutes Gespür, zudem kommt ihr ihre Erfahrung aus der Zeit bei der Mordkommission zu Gute. Es macht Spaß, sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Unterstützung bekommt sie dabei nicht nur von ihren Kollegen, dem jungen und engagierten Polizisten Sigge sowie dem bereits pensionierten Kollegen Arne, sondern ebenso von ihrem Lebenspartner Daniel, der wieder einmal sein Wissen über und Gespür für die Natur unter Beweis stellt, sowie dessen Schwester und Hackerin Liv. Allesamt sind sehr authentische und bereichern nicht nur die Ermittlungen, sondern die gesamte Handlung des Buches.

Der Schreibstil der beiden hinter dem Pseudonym Madita Winter steckenden Autoren ist angenehm zu lesen. Die Handlung wird – wie bereits beim Vorgängerband - größtenteils aus Sicht von Annelie geschildert, aber auch andere Charaktere kommen zu Wort. Besonderes Highlight waren für mich auch dieses Mal wieder die atmosphärischen Beschreibungen von Land und Leute, der rauen Natur sowie des Lebens am Polarkreis, das insbesondere im Winter mit einigen Entbehrungen und Gefahren verbunden ist. Man spürt förmlich die Verbindung der Autoren zur Natur. Zudem finde ich es jedes Mal wieder interessant, mehr über die in Schwedisch Lappland lebenden Sami und ihre Kultur zu erfahren.

Der Plot des Buches ist spannend und fesselnd. Schnell entpuppt sich der angebliche Unfall als Mord, doch nicht nur der Tathergang wirft so einige Fragen auf. Verdächtige gibt es auf Anhieb, doch scheint keiner so Recht ein Motiv und schon gar nicht die Möglichkeit zum Mord gehabt zu haben. Der Leser wird animiert, mitzurätseln und eigene Theorien aufzustellen. Dank einiger ungeahnten Wendungen bleibt der Plot bis zum Ende spannend. Die schlussendlich überraschende Auflösung konnte mich ebenso begeistern wie der packende Showdown. Ich hoffe sehr, dass es noch weitere Teile der Reihe geben wird.

Fazit:

Spannender und atmosphärischer Lapplandkrimi, der nicht nur durch sein besonderes Setting und die sympathischen Charaktere, sondern auch durch einen gelungenen Plot besticht.