Rezension

Spannender Urban Fantasy Roman

Schwarze Tränen - Thomas Finn

Schwarze Tränen
von Thomas Finn

Bewertet mit 4 Sternen

Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, Ist wert, dass es zugrunde geht; Drum besser wär's, dass nichts entstünde. So ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz das Böse nennt, Mein eigentliches Element. (Mephistopheles, Faust; Vers 1338)

"Schwarze Tränen" ist ein Urban Fantasy Roman und stammt aus der Feder des in Evanston/Chicago geborenen Schriftstellers Thomas Finn, der jedoch in Deutschland aufwuchs und heute in Hamburg lebt. Mehr Infos zu ihm gibt es unter www.thomas-finn.de.

Interessant ist, dass der Autor sowohl auf den realen Johann Georg Faust zurückgreift, als auch auf die bekannte Tragödie "Faust" von Johann Wolfgang von Goethe. Der Protagonist Lukas ist der Urenkel des berühmten Faust und findet sich sehr schnell in einem Kampf der Dämonen wieder, um die Welt vor dem Abgrund zu bewahren. Dabei führen ihn seine Schritte z.B. nach Staufen, dem Ort an dem Faust gestorben sein soll, außerdem bekommt er es mit Agrippa von Nettesheim zu tun, der (laut Wikipedia) auch was mit dem realen Faust zu schaffen hatte.
Aus Goethes Tragödie taucht u.a. Mephistopheles auf, von dem auch das Zitat stammt, welches am Anfang dieser Rezension zu finden ist. Insgesamt finden sich drei Zitate Mephistos in dem Roman und zwar vor dem Prolog, vor dem ersten Teil und vor dem zweiten Teil. Der Teufel ist auch einer meiner Lieblingscharaktere in dem Buch, man weiß eigentlich nie, was er tatsächlich im Schilde führt. Sein Sarkasmus macht Spaß beim Lesen und obwohl er der Teufel ist, ist man im Grunde doch auf seiner Seite. Zwar ist er eine wichtige Figur in dem Roman, doch leider ist er trotzdem nur ein Nebencharakter.

Teilweise habe ich mich bei der Lektüre ein wenig an die Robert Langdon Geschichten von Dan Brown erinnert, denn auch in "Schwarze Tränen" muss unser Protagonist mit der Hilfe seiner Verbündeten etwas finden und dafür einigen Hinweisen nachgehen. Wer übrigens nicht von Anfang an wissen möchte was das ist, sollte den Klappentext nicht lesen! Leider enthält dieser nämlich eine wichtige Information, die man sonst erst nach etwa 200 Seiten erfährt. Mich hat dieser Spoiler sehr geärgert und mir für die ersten 200 Seiten ein bisschen die Spannung genommen.

Das Finale hat mich dann tatsächlich überrascht und zu Tränen gerührt, was mir bisher nicht oft bei einem Buch passiert ist.

Noch kurz ein paar Infos zum allgemeinen Aufbau des Romans. Er besteht aus einem Prolog, Faust Des Dramas erster Teil, Faust Des Dramas zweiter Teil und einem Epilog. Der erste Teil umfasst 15 Kapitel, der zweite Teil 9. Am Anfang befindet sich ein Inhaltsverzeichnis.

Alles in Allem gebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen. Die Geschichte hat Action, Liebe, Opfer, Engel, Dämonen und einen merkwürdigerweise irgendwie sympathischen Teufel.