Rezension

Spannung am Atlantik

Mörderisches La Rochelle -

Mörderisches La Rochelle
von Jean-Claude Vinet

Bewertet mit 5 Sternen

Für mich ist es der erste Fall um den neuen Commissaire in La Rochelle. Clément Chevalier ist von Lyon aufs Land gezogen und genießt sein neues Leben zusammen mit seiner Frau Sandrine und seiner kleinen Tochter Manon an diesem wundervollen Ort. Eigentlich ein ruhiges Städtchen, im Gegensatz zu der Großstadt, aber heute wird sein Strandausflug jäh unterbrochen. Ein Dreifachmord zwingt den Commissaire dazu, sofort seinen Urlaub abzubrechen und die Ermittlungen aufzunehmen. Und schon ist man mitten in den Ermittlungen um diesen seltsamen Mord auf einem Parkplatz an einem Aussichtspunkt. Mir hat der schnelle Wechsel vom idyllischen Familienleben zu den schwierigen Ermittlungen sehr gut gefallen. Sogar die Gerichtsmedizinerin Anais wird vom gemeinsamen Surfen mit Chevalier sofort abgerufen und sie eilen zusammen zum Tatort. Amüsant fand ich es, wie die Freizeitkleidung der beiden Personen die anderen Polizisten irritiert hat. Aber dann hört der Spaß auch erstmal auf. Der Fall ist wirklich sonderbar und alles ist wohl anders, als es sich den Ermittlern sich auf den ersten Blick zeigt. Chevalier wird dann sogar noch von einem ehemaligen Kollegen kontaktiert und der hat interessante Informationen. Und so hat er schnell noch einen neuen Mitarbeiter, Sirac, gefunden. Die verschiedenen Protagonisten sind mir alle sehr symapthisch und ich bin froh, dass wir es mit so unterschiedlichen Charakteren zu tun haben. Langweilig wird es dadurch nie und man erlebt auch die unterschiedlichsten Sichtweiten der Leute und das mache es interessanter und abwechslungsreicher. Die personellen Besetzungen des Kommissariats sind auch nicht so einfach. Aber obwohl Chevalier ja noch neu hier ist, lässt er sich nichts vormachen und setzt sich gut gegen seinen Vorgesetzten durch. Diese Auseinandersetzungen fand ich immer sehr abwechslungsreich. Chevalier ist durchaus wortgewandt und lässt sich nicht vorschreiben, wie er zu ermitteln hat. Und im Endeffekt gibt ihm sein Erfolg ja auch recht. Er geht nunmal auch ungewohnte Wege und das führt ja zur Lösung des sehr verzwickten und undurchsichten Falls. Der Weg dahin war nicht einfach, aber mit seinem Team klappt es gut. Die Beschreibungen sind klar und deutlich und man kann die Entscheidungen immer gut nachvollziehen. Die Personen sind in meinen Augen alle sehr authentisch. Egal ob es sich um Arbeitskollegen oder die eigenen Familienangehörigen handelt. Wir erleben ja auch das Privatleben der Protagonisten mit und auch das ist eben ein sehr authentisches Leben mit seinen Höhen und Tiefen. Mir hat diese neue Krimiserie um den Commissaire Chevalier in La Rochelle jedenfalls sehr gut gefallen. Man erlebt einen spannenden Kriminalfall und nebenher hat man gute Eindrücke über die Gegend um La Rochelle bekommen. Dieser Teil der Atlantikküste wird in ausführlichen und genauen Schilderungen dargestellt. Ich konnte mir die kleinen Hütten über dem Wasser gut vorstellen und auch die detailreichen Beschreibungen beim Kitesurfen haben mich an diese schönen Strände versetzt. Es war wirklich ein spannendes und erfreuliches Lesevergnügen. Und für mich ist es der Anfang einer neuen Serie um Commissaire Chevalier und ich freue mich auf weitere Fälle mit ihm.
Wer interessante Regionalkrimis und Serien mag, der ist hier auf alle Fälle gut aufgehoben.