Rezension

Spannung aus Schweden

Wagner
von Gustaf Skördeman

Bewertet mit 3 Sternen

Einer meiner Vorsätze für 2023 lautete: 'Auch mal in Genres hineinschnuppern, die außerhalb meines üblichen Bücher-Beuteschemas angesiedelt sind.' Bisher läuft es ganz gut und ich habe insbesondere in Sachen Thriller schon die ein oder andere positive Überraschung erleben dürfen, obwohl das literarische Blutvergießen natürlich deutlich heftiger war als in meinen kuscheligen Cosy-Crime-Romanen.

 

Nun habe ich mir den Spionagethriller "Wagner" zu Gemüte geführt - obendrein in schicker Farbschnittausgabe -, der nach "Geiger" und "Faust" den dritten Band - und angeblichen Abschluss - der erfolgreichen Geiger-Trilogie von Gustaf Skördeman bildet. Ich sage bewusst 'angeblich', denn aus meiner Sicht sollte und müsste eigentlich noch ein Folgeband erscheinen, ansonsten wäre ich mit dem Ende nicht so recht happy. Das kann doch nicht so stehenbleiben!

 

Anfangs habe ich eine ganze Weile gebraucht, um mir einen Überblick zu verschaffen und zu erfassen: Wer agiert hier gegen wen? Zwischenzeitlich war ich wirklich ziemlich verwirrt angesichts all der Figuren und ihrer Hintergrundmotive. Vielleicht lag es daran, dass ich diesen genretypischen, auf maximalen Spannungsaufbau ausgelegten Erzählton nicht gewohnt war. Man muss sich jedenfalls schon ordentlich konzentrieren beim Lesen.

 

Relativ kurze Kapitel, ein gekonnt sachlich-nüchterner, temporeicher Schreibstil, zahlreiche unvorhersehbare Wendungen und so einige brutale Szenen, die mir schon beinahe einen Hauch zu intensiv waren, prägen diese actiongeladene Story.

 

Fazit:

Für mich Thriller-Neuling beinahe zu komplex, aber Fans des Genres dürften ihre Freude mit diesem anspruchsvollen Werk haben. Ich bin gespannt, ob der Autor es tatsächlich bei diesem Ende belassen wird oder ob es noch eine Ergänzung geben wird, vielleicht in Form eines Bonuskapitels oder doch eines Folgebandes.