Rezension

Spannung fehlt

Forever, Ida - Und raus bist du -

Forever, Ida - Und raus bist du
von Alex Pohl

Bewertet mit 3 Sternen

Das Aufdecken der Todesursache von Ahmet spielt eine sehr untergeordnete Rolle. Daher ist es für mich kein richtiger Thriller.

Der Roman „Forever, Ida – Und raus bist du“ von Alex Pohl ist der erste Band einer Trilogie. Die Bände drehen sich um das junge Mädchen Adi und ihren Freundeskreis.

Adi zieht mit ihren Eltern nach Sonderberg und wechselt mitten im Schuljahr die Schule. Da Adi eine schwere Zeit hinter sich hat, ist sie froh über den Neuanfang. Doch ihr Start wird überschattet von dem Tod eines Mitschülers. Ahmet ist zu Tode gekommen und es nicht sicher, ob es ein Unfall, Selbstmord oder sogar Mord war. Adi, die sich mit den Freunden von Ahmet angefreundet hat, lässt die Frage nicht los: Was ist wirklich an dem Abend passiert, als Ahmet starb?

Meinung:

Durch die Bezeichnung „Thriller“ auf dem Cover bin ich mit ganz anderen Erwartungen an das Buch herangegangen, doch diese Erwartungen konnten nicht erfüllt werden. Das ist total schade, weil die Geschichte an sich gut ist, aber man etwas Anderes erwartet und dadurch schnell enttäuscht wird.

Der Aufbau ist richtig klasse gemacht. Man erlebt die Story aus verschiedenen Perspektiven, sowohl in der Gegenwart als auch durch Rückblenden. Es gibt zusätzlich Mailbox-Aufzeichnungen, SMS-Verläufe, Ausschnitte aus der Fallakte der Polizei zur Todesursache und Aufzeichnungen von Therapiesitzungen. In Rückblenden erfährt man auch was Adi in ihrer Vergangenheit passiert ist, allerdings kommt das viel zu kurz.

Durch diesen Aufbau bekommt man einen abwechslungsreichen Einblick in die Geschichte, aber im Grunde ist der Tod vom Ahmet nicht das Hauptthema, sondern wird ein bisschen stiefmütterlich behandelt und wird nur in den letzten paar Kapiteln wirklich wichtig. Der Fall um Ahmet ist auch mit diesem Band abgeschlossen.
Ein sehr zentrales Thema ist Mobbing und was es bei den Opfern auslöst. Es geht aber auch um Verlust, Einsamkeit und Leistungsdruck.

Was mir ebenfalls nicht so gut gefallen hat, waren die klischeehaften Schüler. Da hätten wir auf der einen Seite den kleinkriminellen Jungen mit Migrationshintergrund. Und auf der anderen Seite den Sportler, den alle Mädchen toll finden, oder den Nerd, bei dem die Brille und die Pickel natürlich nicht fehlen dürfen. Da hätte ich mir wirklich originellere Protagonisten gewünscht. Auch bleiben die Figuren allesamt blass und man erfährt wenig über sie oder kratzt höchstens an ihrer Oberfläche. Das macht die Verbundenheit zu den Figuren schwer.

Fazit: Die Story ist gut und zeigt eher verschiedene Probleme mit denen Jugendliche an Schulen zu kämpfen haben auf. Dadurch, dass ich aber von einem Thriller ausgegangen bin, habe ich mehr Spannungselemente erwartet und mehr „Detektivarbeit“ von Adi. So war das etwas mau und dazu noch relativ früh ersichtlich, wo das Ganze hinführt. Daher gibt es von mir 3 Sterne.