Rezension

Spannung im Schatten des Krieges

Das verschwundene Fräulein -

Das verschwundene Fräulein
von Elsa Dix

Bewertet mit 5 Sternen

Auch im Sommer 1914 reisen wieder zahlreiche Sommergäste nach Norderney. Die Attraktion ist in diesem Jahr die Kriegsflotte der kaiserlichen Marine, die im Hafen vor Anker liegt. Auch Viktoria Berg reist nach Norderney. Sie freut sich auf ein Wiedersehen mit Christian Hinrichs, dem Kriminalassistenten der Insel. Doch kaum angekommen, wird sie vom Badekommissar um Rat gefragt. Die Tochter des Flottenadmirals von Manteuffel ist spurlos verschwunden. Viktoria und Christian sollen das Mädchen so schnell wie möglich finden. Als ein Brief des Entführers eingeht, in dem er ankündigt, daß er das junge Mädchen in drei Tagen töten wird, läuft ihnen die Zeit davon. Niemand weiß, ob die Entführung einen politischen Hintergrund hat, oder ob der Täter im privaten Umfeld der Familie zu suchen ist. Erst als Viktoria eine Spur entdeckt, kommen sie der Lösung des Falles zwar nahe, bringen sich aber auch selbst in Gefahr.

Der neue Norderney-Krimi von Elsa Dix führt den Leser in den Sommer 1914. Noch ist der Krieg nicht ausgebrochen, doch in dem Roman "Das verschwundene Fräulein" spürt man schon eine Vorahnung. Viele Menschen sind begeistert über die Aussicht auf Krieg, aber es gibt auch einige, die sich deshalb sorgen. Diese Stimmung ist neben der Spannung in dieser Geschichte deutlich zu spüren. Elsa Dix beschreibt die Menschen in dieser Zeit sehr genau. Die Artoganz der Mächtigen ist oft unerträglich und der Alltag der armen Leute ist sehr hart. Das Wichtigste ist aber der spannende Fall, den die beiden Romanhelden zu lösen haben. Die Geschichte ist sehr gut aufgebaut. Man ahnt bis kurz vor dem Ende zu keiner Zeit, wer der Täter ist. Ganz geschickt wird immer wieder eine falsche Fährte gelegt. Der Schluß wird diesmal besonders rasant.

"Das verschwundene Fräulein" ist eine würdige Fortsetzung der vorherigen drei Norderneykrimis!