Rezension

Spannung in der Steiermark

Steirerkreuz - Claudia Rossbacher

Steirerkreuz
von Claudia Rossbacher

Bewertet mit 5 Sternen

Auch ihr freier Tag bewahrt Abteilungsinspektorin Sandra Mohr nicht vor einem neuen Gewaltverbrechen. Ihr Vorgesetzter Chefinspektor Sascha Bergmann ruft sie zu einer ungewöhnlichen Fundsituation. Ein Mann und ein Hund wurden an einem Baum an den Beinen bzw. Hinterläufen aufgeknüpft, was die Körper bis zur Unkenntlichkeit verändert hat.  Sandra Mohr wird sofort an ein Bild erinnert, dass diese Situation darstellt. Haben sie es hier mit einem Ritualmord zutun?

Schnell stellt sich heraus, dass der Tote Peter Schindlecker ist, den die Dorfbewohner den Waldmensch nennen, da er mit seiner blinden Tochter Magdalena in einer Hütte im Wald lebt.

Zusammen mit den Dorfgendarmen Stix und Trummer beginnen Sandra Mohr und Sascha Bergmann mit den Ermittlungen.

 

Dies ist der 4. Fall, den die beiden Ermittler gemeinsam lösen müssen. Claudia Rossbacher entführt mich in dieser Geschichte ins Mürzer Oberland in die Nähe des Pilgerweges nach Mariazell. Hier hält die Dorfgemeinschaft noch zusammen, Vorurteile lassen sich nur schwer ausmerzen, die Angst vor dem Fremdartigen hält sich auch heute noch, nicht immer ist alles so wie es scheint und nicht nur das Wetter ist grau und düster.

Von Anfang an baut sich eine gewisse Spannung auf, verschiedene Wendungen lassen mich immer wieder auf einen anderen Täter oder ein anderes Motiv schließen. Doch schlussendlich löst sich alles doch etwas anders auf als gedacht. Der Spannungsbogen ist bis zum Schluss sehr hoch.

Die detaillierten Beschreibungen der Landschaft und Örtlichkeiten haben mein Kopfkino am Laufen gehalten und ich war einfach mittendrin.

Was ich an dieser Geschichte besonders mag ist, dass auch das Privatleben, das ja nun mal ein jeder Ermittler auch hat, nicht ausgespart wird. Ich leide mit Sandra, die sich große Sorgen um ihren Freund Julius macht und ich bekomme mit, wie Sascha mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat. Das macht für mich die beiden, sogar Sascha Bergmann, noch sympathischer. Mit ihren kleinen Frotzeleien und flotten Sprüchen passen die Beiden, wie ich finde, doch recht gut zueinander.

Ich habe einen spannenden, kurzweiligen Krimi aus der Steiermark gelesen, der mich von Anfang an in seinen Bann gezogen hat. Durch den flüssigen und schnell zu lesenden Schreibstil sind die Lesestunden sehr schnell an mir vorbei gezogen. Das Glossar am Ende des Krimis, in dem die verwendeten steirischen Ausdrücke erklärt werden, habe ich auch einmal zu Rate gezogen.

Ein spannender Krimi nicht nur für Fans der Steiermark.