Rezension

Spannung pur

Ein MORDs-Team - Band 11: 1984 (All-Age Krimi) - Andreas Suchanek

Ein MORDs-Team - Band 11: 1984 (All-Age Krimi)
von Andreas Suchanek

Bewertet mit 5 Sternen

 

Der 11. Teil schließt punktgenau an den vorhergegangen an. Randy sieht in die Augen seines Mörders. Ihm bleibt keine Wahl. Er schluckt die erste von vier Pillen, um sich für seine Freunde zu opfern. Ob es wirklich Sinn macht, kann er nicht wissen. Sein Gegenüber erzählt ihm nun die Geschichte des Jahres 1984. Dabei beschränkt er sich nicht nur auf das, was er selbst erlebt hat, sondern ergänzt durch Gehörtes.

Fünf junge Menschen waren miteinander befreundet: Billy, Shannon, James, Harrison und Marietta. Es fällt auf, dass James fast genauso hyperaktiv war wie sein Sohn später. Auch dieser Freundeskreis stammte aus unterschiedlichen Verhältnissen. Die Freundschaft wurde auf die Probe gestellt, als Marietta schwanger wurde.

Auch der 11. Teil verfügt über einen hohen Spannungsbogen und hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Ich wollte endlich wissen, wer der Mörder von Marietta ist. Dass dieser Teil wesentlich mehr Überraschungen verbarg, hatte ich nicht im Entferntesten geahnt. Auf den Namen des Mörders allerdings ließ mich der Autor bis fast zum Schluss warten.

Im Gegensatz zu den ersten 10 Teilen nehmen dieses Mal die Geschehnisse der Vergangenheit den weitaus größeren Raum ein. Die Gegenwart wird zwischendurch nur marginal berührt. Immer dann, wenn Randy eine weitere Pille schlucken muss, kommt der Mörder zu Wort. Er rühmt sich seiner Taten und seiner Cleverness.

Im Rückblick werden einige Fragen der vorherigen Teile aufgearbeitet. So erfahre ich, wie Billy zu dem geheimen Raum gekommen ist und wie die Adoption von Alice bewerkstelligt wurde. Dagegen bleibt die Geschichte der Dynastien weiter im Dunkeln. Hier gibt es eher mehr Fragen als Antworten.

Der Schriftstil ist dem Genre angemessen. Schön wird dargestellt, wie die Schüler 1984 trotz aller Probleme zusammengehalten haben. Dabei hat ihre unterschiedliche finanzielle Situation keine Rolle gespielt. Sie waren füreinander da. Dreh- und Angelpunkt war Marietta, die tief in die Geschichte der Dynastien eingetaucht war und deshalb nicht nur für den Vater ihres Kindes eine Bedrohung darstellte. Durch den Schriftstil wird die Raffinesse des Mörders, aber auch seine Gefühlskälte deutlich herausgearbeitet. Zwar lässt mich der Autor sehr früh wissen, wer der Vater des Täters war. Leider ist der Junge unehelich geboren. So bleibt sein Name lange im Dunkeln.

Natürlich endet auch dieser Teil mit einem heftigen Cliffhanger. Randy hat maximal 20 Minuten, um zu überleben, und die Natur spielt verrückt.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Erst im Rückblick wird klar, wie geschickt der Mörder seine Spuren verwischen konnte.