Rezension

Spionage im 2. Weltkrieg

Nachtauge - Titus Müller

Nachtauge
von Titus Müller

Bewertet mit 4 Sternen

Mitten im 2. Weltkrieg im Frühjahr 1943 macht Eric Knowlden, Agent der Spionageabwehr in London Jagd auf eine deutsche Spionin mit dem Decknamen ,,Nachtauge". Bisher hat sie es immer wieder geschafft unentdeckt zu bleiben und verfolgt das Ziel, einen britischen Plan der den Krieg entscheiden könnte aufzudecken und zu verhindern.
Gleichzeitig in Deutschland in Neheim bei der Möhnetalspeere leitet der ehemalige Lehrer Georg Hartmann ein Arbeitslager für Zwangsarbeiterinnen. Dort lernt er die erst kürzlich angekommene junge Ukrainerin Nadjeschka kennen und verliebt sich in sie...
Dieses Buch hat mich schnell gepackt und begeistert. Dem Autor Titus Müller gelingt es auf eine glaubhafte und unterhaltsame Weise, die teilweise wahren Geschehnisse von 1943 wiederzugeben. In mehreren Erzählsträngen erfährt man als Leser immer aus einer anderen Figurenperspektive, was gerade passiert und aus welcher Motivation heraus gehandelt wird. Außerdem fand ich die Darstellung des nationalsozialistischen Alltags sehr interessant. So bekommt man mit, dass selbst in einem Kindergebet und im Schulalltag Hitler präsent ist.
Titus Müller schreibt flüssig und lässt die Spannung die ganze Zeit nicht abreißen. Er hat auch einen guten Blick für wichtige Details und schweift auch nicht ab.
Insgesamt ist ,,Nachtauge" eine spannende und authentische Geschichte, die ich jedem nur weiter empfehlen kann.