Rezension

SPRI-SPRA-SPRING wenn du kannst!

toi, toi, TOT! - Ronny Rindler, Ronny Rindler

toi, toi, TOT!
von Ronny Rindler Ronny Rindler

Bewertet mit 4 Sternen

Rasant, wendungsreich aber auch sehr sprunghaft

"toi, toi, TOT!" von Ronny Rindler ist ein rasanter und wendugsreicher Hamburg-Krimi, der bittersüsse Einblicke in die Musical und Theaterwelt bietet.

Jan ist Tontechniker, auf dem Weg zu seiner Schwester Beeke und lässt sich von den Klängen des Musicals SPRING! einhüllen als er auf die Gleise der U-Bahn stürzt. Er überlebt das Ganze, kommt mit einem Schrecken davon, kann sich jedoch an nichts mehr erinnern. Zufall oder war es Selbstmord - es wird wild spekuliert.
Als eine weitere Theaterbesucherin aus ihrem Fenster springt, ist sich das Klatschbatt BLITZ jedoch sicher, das es sich bei dem Musical SPRING! nicht nur um das schlechteste Musical aller Zeiten handelt, sondern auch seine Besucher regelrecht in den Selbstmord treibt.

Beeke die Schwester des ersten Opfers, ermittelt zusammen mit dem Ex-Musicalstar Sönke und setzt damit eine äusserst skurrile Mörderjagd in Gang. Anfangs sieht sie in jedem einen Verdächtigen, bis sie alles auf eine Karte setzt und dabei selbst ins Visier des Mörders gerät.

Der Einstieg ging schon auf den ersten Seiten sehr temporeich los und fordert sein erstes Opfer. Mit sprunghaften Handlungsorten und Cliffhanger baut Ronny Rindler Spannungsbögen auf, die mich zwar anfangs etwas verwirrt jedoch mit der Zeit gut in die Handlung geführt haben. Abwechslung- und Wendungsreiche Handlungsstränge lassen die Geschichte aufleben, in der man eine Menge Bittersüsser Einblicke in die Musical und Theaterwelt erhält. Obwohl die Charaktere für mich recht oberflächlich beschrieben werden, konnte man sich mit der Zeit ein eigenes gutes Bild der Figuren machen und mit ihnen fühlen und mitfiebern. Teilweise gab es so straff gespannte Spannungsbögen die meine Nerven auf eine harte Zerreißprobe gestellt haben. Auch im Bezug auf den Mörder konnte mich Ronny Rindler gehörig in die Irre führen.

Sein Schreibstil hat eine angenehme Leichtigkeit, Witz und ist mit einer guten Portion Kreativität bestückt. Er liest sich locker, leicht und fliessend.

Trotz Spannung, wendungsreicher Handlungsstränge hatte ich Probleme mich in einige Situationen hineinzuversetzen. Vermutlich Gang und Gebe im Theatermilieu für mich teilweise etwas zu viel des Guten. Aber vielleicht sind es genau diese Situationen und Handlungsstränge, die den Krimi besonders gemacht haben. Im Gesamten jedoch ein temporeicher, spannender und etwas anderer Krimi der mich unterhalten konnte.