Rezension

Starke Autobiografie: Sie konnten mich nicht töten

Sie konnten mich nicht töten - Soraya Alekozei

Sie konnten mich nicht töten
von Soraya Alekozei

Bewertet mit 5 Sternen

https://www.youtube.com/watch?v=YowPOp1KBwM

Hier geht es um wirklich selbst Erlebtes oder besser gesagt/geschrieben knapp Überlebtes: Sachlich aber doch so, dass man aus jedem Satz warme menschliche Anteilnahme herauszuhören vermag, lässt uns die in Afghanistan geborene Soraya Alekozei erst an ihrer Kindheit und Jugend teilnehmen und später als junge Ehefrau nach Deutschland folgen. Sie wird Mutter, bildet sich weiter, arbeitet bei der Post, verliert aber nie die Verbindung zu ihren afghanischen Wurzeln. Ich habe in diesem Buch viel über Afghanistan, speziell die historischen und politischen Hintergründe gelernt. Soraya Alekozei geht zur Bundeswehr und arbeitet als Dolmetscherin während mehrerer mehrmonatiger Einsätze an einigen Orten, die mir bereits aus den TV-Nachrichten geläufig waren. Über ihren Job hinaus engagiert sie sich stark für unterprivilegierte Frauen und Kinder, sie sammelt Sach- und Geldspenden. Im Mai 2011 wird sie Opfer eines gegen gemäßigt modernen Afghanen gerichteten Anschlags afghanischer Fundamentalisten. Eine schmerzhafte und langwierige Rekonvaleszenz beginnt, wobei sie lange Zeit zwischen Leben und Tod schwebt. Ein gut geschriebens, sehr interessantes Buch.