Rezension

Starke Charaktere und Message

What to say next -

What to say next
von Julie Buxbaum

Dieses Buch ist mir direkt durch die hübsche Aufmachung ins Auge gesprungen, besonders die bunten Farben geben ein fröhliches Bild ab. Außerdem weisen die Zahlen auf dem türkisfarbenen Hintergrund direkt auf den Inhalt hin.

Auch dieser hat mir richtig, richtig gut gefallen, das Buch hält, was es von Klappentext und Cover her verspricht: Ein schönes Jugendbuch.

Mir ist erst beim Lesen aufgefallen, dass das Buch eine Neuauflage von 'Mein Herz in allen Einzelteilen' ist, was ich persönlich vorher aber noch nicht kannte.

In diesem Jugendbuch wird eine - meiner Meinung nach - ziemlich geniale Freundschaft geschildert. David ist ein absolutes Ass in Mathe, hat das Asperger Syndrom, bzw. hochfunktionalen Autismus, und in der Schule sieht man ihn nie ohne sein Notizbuch und Kopfhörer auf den Ohren. Kit dagegen ist beliebt und kämpft mit der Trauer um ihren Dad, der kürzlich bei einem Autounfall gestorben ist. Als sie sich in der Pause zu David setzt, merkt sie, dass seine schonungslose Ehrlichkeit das einzige ist, was ihr in dieser Situation hilft und schnell entwickelt sich zwischen den beiden eine Freundschaft.

Eine absolute 100/10 für die Charaktere in diesem Buch! Ich liebe David, ich liebe Kit. Beide sind so einzigartig und auf ihre Weise wunderbar, dass ich sie nur ins Herz schließen konnte. Sie handeln mit einer solchen Authentizität, dass ich besonders am Ende des Buches absolut mitgelitten habe. Da war nichts komisch oder unrealistisch, sondern alles sehr lebensecht. Nicht nur äußerlich sind sie keine klischeehaften Stereotypen, auch innerlich so viel wert, Charaktere mit Ecken und Kanten die auch Fehler machen. Besonders bei David war die Entwicklung, die er im Laufe des Buches durchgemacht hat, enorm. Ich finde es toll, dass hier durch ihn und der Geschichte dem Autismus Aufmerksamkeit gewidmet wird und dieser thematisiert wird. Dass jede Form unterschiedlich ist, einfach da auch jeder Mensch verschieden ist.

In diesem Buch kommt häufiger das Wort 'normal' vor, umso schöner fand ich es, als Kit an einer Stelle fragte, was denn schon normal sei und da kann ich ihr nur zustimmen. Diese Einzigartigkeit macht uns ja gerade so menschlich.

Ich fand es ein wenig schade, als ungefähr in der Mitte des Buches die Handlung eine Wendung nahm, die ich nicht ganz so gerne mochte. Ich hatte schon Angst, dass die Geschichte ab dem Zeitpunkt genauso werden würde, wie ich es schon hundert mal in Büchern gelesen habe. Ich fand, dass hier kurzzeitig extrem die Oberflächlichkeit der High School betont wurde. Zum Glück war das Ende dann wieder völlig mein Fall und ich mochte es so gerne, wie der Konflikt gelöst wurde.

Also, hier ist Gefahr für Zuckerschock, so süß ist das Buch teilweise. Nicht immer, aber schon sehr oft. Ich mochte es super gerne und kann es absolut weiterempfehlen, wenn man Jugendbücher sowieso sehr gerne liest.