Rezension

Starker Anfang, aber lässt dann nach

THINK - Sie wissen, was du denkst! - Folge 1 - Trent Kennedy Johnson

THINK - Sie wissen, was du denkst! - Folge 1
von Trent Kennedy Johnson

Bewertet mit 2 Sternen

Die Zugrundeliegende Idee ist erschreckend und faszinierend zugleich, aber die Umsetzung hat mich leider nicht überzeugen können.

Was, wenn man die Gedanken anderer Menschen mitverfolgen könnte? Mittels neuester Technik wird dieses Verfahren an Straftätern getestet, die so von ihren Bewährungshelfern überwacht werden.

Think ist Psychotherapeutin, arbeitet aber jetzt für das Programm. Ihr neuester Zugang ist der Kleinkriminelle Clay. Kurz nach seiner Entlassung wird seine Schwester tot aufgefunden, und natürlich ist Clay der erste Verdächtige. Doch Clay beteuert - per Gedankentransfer an Think - seine Unschuld und flieht. Wird es Think gelingen, Clay aufzuspüren? Und vor allem: kann sie ihm helfen, seine Unschuld zu beweisen?

Am Anfang hat mich das Buch total gefesselt - die Idee des Quorumets war faszinierend, zugleich aber auch erschreckend - die persönlichsten Gedanken werden übertragen, nichts bleibt mehr geheim. Kann man das verantworten, um so die Gefängnisse zu entlasten und weitere Kriminalität zu verhindern?
Mein Sympathieträger in diesem Buch war eindeutig Clay, der absolut 'echt' wirkte in seinem Denken und Handeln. Auch wenn ich dieses nicht immer gutheißen konnte, waren seine Motive mehr als nachvollziehbar.

Dagegen konnte ich Think nicht viel abgewinnen, sie blieb, obwohl sie ja die Hauptperson ist, immer irgendwie auf Distanz, schlicht gesagt: ich mochte sie einfach nicht.

Die Story entwickelte sich sehr rasant - passend zur Kürze des Buches - aber gegen Ende wurde es mir zu hektisch, so als würden einfach noch schnell einige Stationen (bzw. Verdächtige) auf der Liste abgehakt, bevor der richtige Mörder entlarvt wird. Da hätte man noch etwas mehr Zeit und Sorgfalt investieren können.

Fazit: interessante Idee, die aber im Laufe des Buches irgendwie auf der Strecke blieb. Die Umsetzung wirkte etwas lieblos und auf die Schnelle abgehandelt - oder wollte man sich hier unbedingt dem Serial-Format in kürzeren Episoden unterwerfen? Auch die Tatsache, dass ich mit Think nicht warm werden konnte, lässt mich am Ende nur zwei Sterne vergeben und zögern, ob ich das Serial weiterverfolgen möchte. Aber vielleicht gebe ich dem zweiten Teil noch eine Chance, mich vom Gegenteil zu überzeugen.