Rezension

Starker Anfang, in der zweiten Hälfte etwas schwach

Red Rising - Pierce Brown

Red Rising
von Pierce Brown

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Red Rising" hat mir insgesamt gut gefallen. Die Idee, dass die Planeten kolonisiert wurden und die Menschheit nach Farben / entsprechenden Aufgaben aufgeteilt ist, fand ich sehr interessant und auch die Idee der Verschwörung gegen die Oberschicht 'von innen' war faszinierend; in den meisten Geschichten, die in dystopischen Welten spielen, kommt die Revolution von unten und von außen, aber hier war der Plan, dass der Protagonist sich bei der Elite einschleust und so versucht, etwas zu ändern. Das Konzept hat mich sehr interessiert und die Umsetzung ist auch recht gut gelungen, aber ich hatte trotzdem Probleme mit dem Buch.

Gut fand ich, neben dem Konzept, das World Building. Eine gut ausgearbeitete Welt kann mich sehr leicht begeistern und die gab es hier auf jeden Fall. Brown hat sich Mühe gegeben, die Entwicklung der Gesellschaft und die Kolonisation der Planeten überzeugend darzustellen und passende Hintergründe, Kultur etc. zu entwickeln und zu zeigen, wieso die unterdrückten Schichten das mit sich machen lassen. Für den Leser ist es schwer nachvollziehbar, wie man mit diesem Leben zufrieden sein kann, aber der Autor hat es meiner Meinung nach so erklärt, dass es keine Logiklücke war.
Auch der Protagonist war mir die meiste Zeit sympathisch, auch wenn er sich in Richtungen entwickelt, die ein wenig abstoßend sind; diese Veränderung war aber ebenfalls stimmig und passte zu dem, was er durchmachen musste und dem generell etwas rauen, fast schon brutalen Unterton der Geschichte und dem Setting in einer Welt voller Unterdrückung und Ausbeutung.

Obwohl mir das Buch in der ersten Hälfte sehr gut gefallen hat, war ich in der zweiten weniger begeistert. Ich hatte stellenweise das Gefühl, dass die Geschichte nicht vorangeht, dass sich vieles einfach wiederholt. Das 'Spiel', das der Protagonist mit den Kindern der Elite treiben muss, war für mich nicht interessant und hier hätte meinetwegen um einiges gekürzt werden können, auch wenn einige der Ereignisse und Entwicklungen interessant waren und bestimmt für die Folgebände wichtig sein werden. Das Ende selbst macht auf jeden Fall neugierig darauf, wie es weiter geht.