Rezension

Starker Anfang, schwacher Mittelteil, enttäuschender Schluss

Wer weiß, was morgen mit uns ist
von Ann Brashares

Inhalt:

Prenna ist 17 Jahre jung, geht auf eine amerikanische Highschool und ist zum ersten Mal verliebt. Leicht könnte man sie für ein ganz normales Mädchen halten ... wenn sie nicht aus der Zukunft käme.
Denn nach dem Ausbruch einer Pandemie, die nahezu die gesamte Menschheit eliminiert hat, durften einige Auserwählte zurück in die Vergangenheit reisen.
Warum? Prenna glaubt, um etwas an dem bevorstehenden Untergangsszenario zu ändern, um eine zweite Chance zu bekommen, alles zum Guten zu ändern.
Doch bald findet sie heraus, was die Anführer ihrer kleinen Gemeinschaft tatsächlich bewegt, und stellt sich dagegen. Da sie hierfür auch einige Regeln brechen muss, zieht sie sich mächtige Feinde zu. Plötzlich muss sie nicht nur um ihr eigenes Leben fürchten ...

 

Meine Meinung:

Die Dystopie beginnt sehr vielversprechend. Prenna strandet im Jahr 2010, und wird dabei zufällig von Ethan beobachtet. Seither setzt er alles daran, Näheres über sie zu erfahren.
Sie darf sich ihm jedoch nicht offenbaren, denn die Regeln der Gemeinschaft zwingen Prenna zur Geheimhaltung. Das macht sie für Ethan allerdings noch interessanter. Nach und nach kommen sich die beiden näher und entdecken ihre Gefühle füreinander.
Insoweit hat mir der Roman gut gefallen. Der Einstieg war sehr spannend, und der Schreibstil von Autorin Ann Brashares flott. So flogen die ersten Kapitel an mir vorbei, und ich konnte das Buch anfangs nicht mehr aus der Hand legen. Die Hauptcharaktere Prenna und Ethan waren mir anfangs wirklich sympathisch, so dass ich ihrem gemeinsamen Glück entgegenfieberte.

Doch an einem Punkt, etwa nach der Hälfte des Buches, flachte die Handlung zunehmend ab. Erschienen die Jugendlichen am Anfang noch nachdenklich, agierten sie plötzlich eher nachlässig und ich ärgerte mich mehrfach über ihren Leichtsinn. Sie trafen Entscheidungen, die mir nicht nachvollziehbar waren.
Darunter litt der Spannungsbogen, als auch die Glaubwürdigkeit der Geschichte.
Obendrein vermittelte mir der Roman den Eindruck, dass die Autorin nicht alles bis zuletzt durchdacht hat. Denn manch guter Ansatz, wie zum Beispiel die Briefe an Julius, verlief ins Leere. Andere Szenen wirkten auf mich eher konstruiert, damit sie einigermaßen stimmig wurden.

Wäre die Handlung noch vor dem Finale aus ihrem Tief herausgekommen, so hätte ich wohl die schwachen Passagen tolerieren können. So jedoch hat "Wer weiß, was morgen mit uns ist" nach einem starken Anfang, der durchaus hohe Erwartungen weckte, an einer Stelle umgeschwenkt, und konnte bis zuletzt nicht mehr überzeugen.