Rezension

"Steig nicht ab"

Die Rebellion der Alfonsina Strada -

Die Rebellion der Alfonsina Strada
von Simona Baldelli

Bewertet mit 4 Sternen

Dieser biografische Roman beleuchtet das Leben einer besonderen Frau, die den meisten unbekannt ist: Alfonsina Strada (1891-1959). Geboren als Kind einer bitterarmen Tagelöhner-Familie in der Nähe von Mailand wird sie gegen den erbitterten Widerstand ihrer Familie und der damaligen Gesellschaft Radrennfahrerin.

 

Dieses Buch zeigt auf, mit welchen Vorurteilen und Aggressionen sowohl von Männern als auch von Frauen Alfonsina kämpfen muss, um ihrer Leidenschaft zu frönen. Man hat sie als „Irre“ oder „Hure“ beschimpft, weil sie den damals für Frauen vorgegebenen Lebensweg der drei Ks (Kirche, Küche, Kinder) verlassen hat.

 

Als sie mit 13 Jahren ihr erstes Rennen und als Siegesprämie ein lebendes Schwein gewinnt, ist die Familie wütend statt erfreut. Sie siegt bei fast allen Mädchen- und Jungenrennen. 1909 wird sie zum Grand Prix von St. Petersburg eingeladen und der Zarenfamilien vorgestellt, von denen sie eine Medaille erhält. Sie fährt die großen Straßenrennen wie den Giro di Lombardia und den Giro d’Italia.

 

Als ihr die weitere Teilnahme an Männerrennen verweigert wird, wird sie Bahnfahrerin und stellte mehrere Geschwindigkeitsrekorde auf. Sie muss, um für ihren Lebensunterhalt und die Kosten für die Anstaltspflege ihres Mannes aufkommen zu können, auch Engagements im Zirkus annehmen. Alfonsinas Karriere dauert 26 Jahre.

 

Ihr Privatleben ist von der Tragödie um ihren Mann Luigi Strada überschattet, der lange Jahren in einer Anstalt gepflegt werden muss.

 

1959 stirbt die passionierte Motorradfahrerin (sie fährt eine Moto Guzzi) ann einem Herzanfall.

 

Fazit:

 

Simona Baldelli ist ein interessanter biografischer Roman gelungen, der lebendig erzählt wird. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.