Rezension

stimmt nachdenklich

Was danach geschah - James Kimmel

Was danach geschah
von James Kimmel

Bewertet mit 3.5 Sternen

Brek Cuttler ist Anwältin, sie lebt zusammen mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter, sie ist glücklich. Doch plötzlich findet sie sich auf einem menschenleeren Bahnhof wieder, weiß nicht, wo genau sie ist, wie sie dorthin kam. Was sie erst nach und nach realisiert und zuerst nicht glauben mag: sie ist tot, wurde ermordet. Und sie befindet sich im Jüngsten Gericht, in Schemaja. Luas erklärt ihr, dass sie hier ist um als Präsentator im Jüngsten Gericht mitzuarbeiten und Seelen vor Gott als Anwältin vertreten soll.

"Was danach geschah" ist ein sehr spezielles Buch mit einer komplexen Geschichte, die nach und nach aufgerollt wird. Zumeist wird die Geschichte aus den Erinnerungen von Brek erzählt, teilweise aber auch durch Seelen, denen Brek in Schemaja begegnet und die dicht mit ihrer Vergangenheit und der ihres Mannes verknüpft sind. Es wird deutlich, warum die Verkettung von Ereignissen und getroffene Entscheidungen letztlich zum Tod von Brek führten.

Die Thematik des Buchs hat mich angesprochen, die Umsetzung ist sehr gut gelungen, auch wenn das Buch streckenweise Längen aufweist. Der Schreibstil ist schön zu lesen, teilweise aber sehr verschachtelt und zwischenzeitlich etwas verwirrend, so dass es nicht immer ganz einfach war, der Geschichte zu folgen.

Das Kernthema des Buches dreht sich um Gerechtigkeit und Vergebung. Was mir gefallen hat ist, dass die Geschichte, wie es zu Breks Tod kam, erst nach und nach enthüllt wird. Auch ihr innere Kampf, das Akzeptieren dass sie tatsächlich tot ist, ist sehr gut und emotional geschildert. Schrittweise erfährt der Leser was genau passierte. Die Geschichte ist traumatisch und regt sehr zum nachdenken an. Die Frage, ob Gerechtigkeit in jedem Fall berechtigt oder gut ist, bleibt offen, das kann und muss jeder für sich selbst entscheiden.