Rezension

Suche nach Gerechtigkeit

Terra Alta -

Terra Alta
von Javier Cercas

Bewertet mit 4 Sternen

Der Ermittler Melchor Marin arbeitet im abgeschiedenen Terra Alta, wo er mit seiner Frau Olga und seiner Tochter ein ruhiges und glückliches Leben führt. Von seiner früheren Stelle in Barcelona wurde Melchor ins katalonische Hinterland versetzt, um die Wogen zu glätten, die sein letzter Einsatz gegen Terroristen aufgewirbelt hatte.

Melchor ist ein Polizist mit Vergangenheit. Als Sohn einer Prostituierten, mit unbekanntem Vater, arbeitet er jahrelang für ein Drogenkartell und wird bei einer Razzia festgenommen. Im Gefängnis erfährt er von der Ermordung seiner Mutter, die von der Polizei aber nicht weiter untersucht wird. Bei der Lektüre von ,,Les Misérables“ von Victor Hugo beschließt Melchor, nach dem Verbüßen seiner Strafe Polizist zu werden.

Eigentlich ist Terra Alta ein sehr ruhiger Ort, an dem kaum jemals ein Verbrechen geschieht. Doch dann wird das altes Unternehmerpaar Adell grausam ermordet aufgefunden.

Da die lokalen Ermittlungen bald im Sande verlaufen, ohne dass es erkennbare Spuren oder Fortschritte gäbe, soll der Fall Adell abgeschlossen werden. Doch damit kann Melchor sich nicht abfinden und er beginnt, auf eigene Faust und mit nicht ganz legalen Mitteln weiter zu ermitteln.

Immer wieder wechselt die Zeitebene zu Melchors früherem Leben als Verbrecher und im Gefängnis, aber auch zu seiner ersten Zeit in Alta Terra, als er seine Frau Olga kennengerlernt hat. Das unterbricht zwar immer wieder etwas den Lesefluss, erhöht andererseits aber auch die Spannung. Die Auflösung des Falls wirkt allerdings etwas aus dem Hut gezaubert, was schade ist, da der Kriminalroman insgesamt mit seinem sympathischen und charakterstarken Helden packend, interessant und wirklich lesenswert ist.