Rezension

Süße Sommerromanze mit einem Hauch Melancholie

Ein bisschen wie Unendlichkeit - Harriet Reuter Hapgood

Ein bisschen wie Unendlichkeit
von Harriet Reuter Hapgood

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch wirkte anfangs ein wenig unscheinbar auf mich, versprach aber auch eine schöne (und manchmal traurige) Geschichte. Ganz so sehr enttäuscht wurde ich dabei wirklich nicht. Die Geschichte um Gottie, wie sie ihren Sommer und den Sommer im letzten Jahr, sowie den Verlust ihres Großvaters durchlebt und sich auf ein Wiedersehen mit ihrem Sandkastenfreund und der wahrscheinlich ersten großen Liebe einrichten muss, ist teilweise süß, traurig und ergreifend, aber auch manchmal ein wenig...langatmig und störrisch zu lesen. Gottie ist ein Mathe-/Physikgenie und versucht ihre Erinnerungen an den Großvater, aber auch ihre bestehenden Freundschaften und die Beziehung zu Thomas mit Wurmlöchern und Formeln zu losen und zu verstehen. Erst zum Ende hin erschließt sich mehr und mehr, was denn nun der Sinn der ganzen Sache ist. Dass sie so ihren Verlust verarbeitet, um wieder glücklich sein zu können und sich sogar wieder traut, sich zu verlieben.

Die Idee an sich ist nicht schlecht, die Umsetzung ist soweit auch gelungen. Nur ab und zu ging mir Gottie auf den Keks, ihr ständiges Ich-Gehabe und dass sie der Mittelpunkt der Welt zu sein scheint. Gut, sie ist der Hauptprotagonist, aber so ein wenig Einsicht, dass auch andere unbekannte Größen in Formeln auftauchen und sie nicht der Fixpunkt für alles und jeden ist....es nervt irgendwann. Man will sie eigentlich mit der Nase drauf stoßen, damit sie endlich eine Erleuchtung hat. Thomas finde ich, reißt das alles wieder raus. Er ist einfach super charmant, freundlich und so verdammt geduldig. Durch ihn lenkt Gottie zum Glück endlich ein. Das Ende kann sich nämlich durchaus sehen lassen, das hat mir mit am besten gefallen.