Rezension

Super!

Kondorkinder
von Sabrina Zelezný

"Vergiss niemals deine Geschichten, Yawarchay, niemals deine Lieder und deine Sprache. Sie sind Bilder deiner Seele. Sie sind, was du bist." S. 58

Inhalt:
Als die junge Mutter Yanakachi eines Nachts einen verletzten Apu pflegt, hat sie noch keine Ahnung, welche Auswirkungen dies auf ihr zukünftiges Leben haben wird.
Denn ihr Sohn, Yawar, wirs zum neuen Hüter des Spiegelbuches, dem Heimatort der Geschichten ernannt. Doch dann lädt Yanakachi einen schrecklichen Fluch auf sich und es liegt an Yawar, sich auf die Suche nach den verlorenen Geschichten zu machen.

Meine Meinung:
Kondorkinder ist mit Sicherheit eines und zwar besonders. Unglaublich kreativ erzählt die Autorin die Geschichte einer längst vergangenen Zeit gepaart mit guter alter Fantasy. Aber was wohl am meisten an der Geschichte begeistert, ist die Art, wie sie erzählt wird. Denn die Autorin hat einen wirklich wundervollen und ausgefallenen Schreibstil, dass man fast meinen könnte, dass die eigentliche Geschichte diesen eigentlich dekoriert und nicht umgekehrt. Es werden sehr viele Metaphern und unheimlich schöne Beschreibungen verwendet, die den Leser wirklich träumen lassen. Jemand der einen anspruchsvollen und außergewöhnlichen Schreibstil zu schätzen weiß, wird an dieser Geschichte wohl ebensolche Freude haben, wie ich.
Die Geschichte an sich ist, wie schon erwähnt, sehr kreativ und unterhaltend, an vielen Stellen aber auch ungemein berührend und mitreißend. Meine einzigen Kritikpunkte waren, dass sie mir trotz allem nur sehr kurzweilig vorkam und ich leider zu Anfang einige Probleme hatte, mich so wirklich in die Geschichte einzufinden, da mir persönlich wichtige Erklärungen fehlten. Ich habe mich deswegen ein wenig zu sehr in die Geschichte hinein geworfen gefühlt, was sich aber nach ein paar Seiten gelegt hat und ab da konnte mich das Geschehen dann wirklich fesseln.

Die Charaktere der Geschichte sind ebenfalls sehr gut ausgearbeitet und besonders. Allesamt wirken sie sympathisch. Es gibt auch eine kleine Liebesgeschichte, die aber leider etwas zu kurzweilig erschien, mich jedoch trotzdem berühren konnte.
Zum Schluss konnte ich mich nicht wirklich entscheiden, welcher Zielgruppe ich "Kondorkinder" nun eigentlich zuordnen soll. Am Anfang wirkt es wie ein Kinderbuch, zum Ende hin wird die Atmosphäre aber doch ernster und dramatischer, weswegen ich eigentlich nur festellen kann, dass "Kodorkinder" wohl ein Buch für jedermann ist, der Geschichten liebt. Denn es ist schließlich eine Geschichte über Geschichten und ihre Einzigartigkeit.

Fazit:
Eine wirklich schöne und fesselnde Geschichte für wohl alle Altersgruppen und Fans von kreativer Fantasy.  Eine Leseempfehlung und 4 Sterne.