Rezension

Super zu lesen aber inhaltlich schwach

King of Greed -

King of Greed
von Ana Huang

King of Greed ist der dritte Teil von Autorin Ana Huangs Kings of Sin Reihe und widmet sich Alessandra und Domenic Davenport. In bester Second-Chance-Trope Manier muss Domenic nach 10 Jahren unermüdlichen Schuftens feststellen, dass er in seiner Gier auf dem Weg zur absoluten Spitze an der Wall Street ausgerechnet das vernachlässigte, das ihm das aller wichtigste auf der Welt ist: seine Frau. Dass er ihre Verabredung zum 10. Hochzeitstag ohne einen Ton platzen lässt, bringt für Alessandra das Fass endgültig zum überlaufen. Schluss mit den Entschuldigungen. Schluss mit dem Verständnis. Und Schluss mit der Ehe. Sie ist fest entschlossen die Liebe ihres Lebens hinter sich zu lassen. Nie wieder will sie an zweiter Stelle stehen, nie wieder wegen Dom's Arbeit zurückstecken. Aber so leicht lässt ich ihr Ehemann sich nicht abschütteln. Er hat gekämpft um der König der New Yorker Finanzwelt zu werden, doch er ist bereit alles aufs Spiel zu setzen, um seine Königin zurückzugewinnen.
Ich hatte mich sehr auf Alessandras und Domenics Buch gefreut. Die beiden sind mir schon in den ersten beiden Teilen aufgefallen und haben mich neugierig gemacht, daher war es spannend, dass es nun endlich zu ihrem persönlichen Showdown kommen sollte. Leider ist bei mir der Funke jedoch nicht ganz übergesprugen. Während der Schreibstil gewohnt angenehm zu lesen war, hat mich das Buch inhaltlich nicht wirklich packen können. Mir hat gefallen, wie Alessandra eingangs für sich eingestanden ist, dass sie an ihrem Entschluss festgehalten hat und sich nicht wieder von Domenic einwickeln ließ. Das ist jedoch nur von kurzer Dauer. Irgendwann fällt es schwer ihre Entscheidungen nachzuvollziehen.
Schwierig fand ich auch den ganzen Aufbau des Konflikts. Vielleicht lag es daran, dass kaum Zeit verging zwischen ihrer Trennung und Domenics Bemühungen, Ale zurück zu gewinnen, aber weil er, sobald er ihren Standpunkt erkannt hatte, alles dafür getan hat um auf sie einzugehen, fühlte sich dieser ganze Scheidungs-Teil in der Story irgendwie überflüssig an. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass ein ernstes Gespräch zwischen ihnen, das ganze Hin und Her um eeeiniges abgekürzt hätte.
Charakterlich haben mich Ale und Dom auch nicht abholen können. Beide bleiben relativ flach, irgendwie undefiniert, ebenso wie ein Großteil ihrer Gespräche. Ohne die Rückblenden von ihrem Kennenlernen hätte ich gar keinen Grund gehabt, mit den beiden mitfiebern zu wollen. Das waren für mich die besten Stellen im Buch.
Die Teile der Story, die wirklich interessant waren und das Potenzial hatten etwas Tempo und Spannung reinzubringen, sind leider nur sehr kurz angeschnitten worden, ohne dass sich wirklich etwas draus entwickelt hat. Besonders das Ende, was wohl für etwas Dramatik sorgen sollte, ist so dermaßen schnell abgehandelt worden, dass es kaum die Erwähnung wert ist.
Hier ist es mir echt schwer gefallen eine Bewertung abzugeben. Einerseits konnte ich das Buch locker runterlesen und der Schreibstil ist ausreichend unterhaltsam, andererseits waren die Handlung und die meisten Figuren, besonders im Vergleich zu den ersten Teilen der Reihe, recht langweilig. Ich schätze damit lande ich irgendwo in der Mitte mit 2.5 Sternen.