Rezension

Suptil

Der Schattenmörder - Alex North

Der Schattenmörder
von Alex North

Bewertet mit 3 Sternen

Aus gutem Grund hat Paul seine Heimatstadt vor vielen Jahren verlassen, nun kommt er zurück um seine Mutter ein letztes Mal zu sehen, sie liegt im Sterben. Während eines ihrer wenigen wachen Momente macht sie eine Bemerkung und Paul muss bald feststellen, dass das Grauen seiner Kindheit wohl noch nicht vorbei ist. 

Für mich war es das erste Buch des Autors und ich habe mir einen spannenden Thriller versprochen. So ganz konnte die Geschichte mich allerdings nicht packen. Der Leser folgt Paul, der zurück in seiner Heimatstadt von der Vergangenheit eingeholt wird. Er muss feststellen, dass seine Mutter die Geschehnisse nie wirklich losgelassen haben und so begibt auch er sich auf Spurensuche. Die Geschichte pendelt dabei zwischen Erinnerungen an Pauls Kindheit und der Gegenwart. Aktuell kommt ein weiterer Handlungsstrang dazu, als ein Verbrechen passiert, dass erschreckend an die damaligen Ereignisse erinnert. 

Der Erzählstil des Autors ist sehr eingängig, gerade bei den Ereignissen aus der Vergangenheit schafft er es eine subtile Spannung aufzubauen, stellenweise gab es sogar leichte Gruselmomente. Im restlichen Teil der Geschichte fehlt das dann aber fast vollständig. Die Geschichte plätschert eher vor sich hin und auch ein sehr überraschender Twist zum Ende hin konnte da nichts mehr retten. Ich bin da wahrscheinlich schon zu abgeklärt. Das Thema Träume und deren bewusstes Beeinflussen ist mega interessant, aber wirklich verstanden hab ich es nicht. Erst wollte ich googlen, ob das tatsächlich so funktioniert, hatte dann aber zum Ende des Buches keine Lust mehr. 

Die Figur von Paul steht eindeutig im Vordergrund und hier bekommt der Leser auch einen etwas tieferen Einblick in die Psyche. Bei den anderen Figuren fehlt mir das leider ein bisschen. Der Autor bedient sich bei den Figuren gleich einiger gängiger Klischees. Da ist der Sportlehrer, der die Schüler offen quält und zulässt, dass die stärkeren Schüler die Schwächeren drangsalieren. Der Kraftprotz der Schule, der stets auf der Suche nach einem neuen "Opfer" ist, oder der Chef der örtlichen Polizei, der nicht begeistert ist von der Ermittlerin, die sich in seine Arbeit einmischt. Passt zum Szenenaufbau, ist aber nicht neu.

Für mich war das Buch ein netter Zeitvertreib für zwischendurch, nicht besonders spannend, aber gut zu lesen. Leser die es eher subtil mögen und nicht ganz so aufregend, sind hier sicher gut bedient. Mir persönlich war es zu nichtssagend und ich hatte leider das Gefühl, es wurde hier sehr auf die breite Masse gezielt.