Rezension

Spannender Mittelteil rettet das Buch

Der Schattenmörder - Alex North

Der Schattenmörder
von Alex North

Bewertet mit 3 Sternen

Als seine Mutter im Sterben liegt, kommt Paul nach 25 Jahren in seinen Heimatort zurück. Nie wieder wollte er diesen Ort betreten, in dem während seiner Jugendzeit ein brutales Verbrechen verübt wurde, in dessen Mittelpunkt er sich befand. Kaum ist er wieder Zuhause, passieren erneut unheimliche Dinge…

Zu Beginn habe ich kurz befürchtet, dass das Buch „Der Schattenmörder“ von Alex North ein weiterer Thriller ist, in dessen Mittelpunkt eine Person steht, die entweder psychische Probleme hat oder mit der ein perfides Spiel getrieben wird. Zum Glück wurden diese Bedenken jedoch schnell zerstreut.

Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Da sind in der Vergangenheit ein paar Teenager, in deren Mittelpunkt Paul steht. Wir erhalten Einblick in deren Probleme und Freundschaften zueinander. Wir erfahren, wie sich die Spirale in Gang gesetzt hat und weitergeführt wurde, bis es schließlich zur Katastrophe gekommen ist. Zudem erleben wir bei Paul, der nie wieder zurückblicken wollte und die Ereignisse aus seiner Jugend verdrängt hat, wie die Erinnerung Stück für Stück wiederkommt, nachdem er in sein Elternhaus zurückkehrt. Ergänzt werden diese Erzählstränge durch den einer Polizistin, die bei der Bearbeitung eines Falls auf ein altes Verbrechen gestoßen ist, das als Vorbild für die aktuelle Tat gedient hat.

Nach meinem anfänglichen Zögern, fand ich alle drei Handlungsstränge spannend. Nach und nach erfährt man immer mehr über die Dynamik der Teenagerfreundschaften. Wir erleben, wie die Jugendlichen agieren, manipulieren, gegenlenken und sehen das Unglück nach und nach kommen. Des Weiteren begleiten wir Paul dabei, wie nach und nach seine Erinnerungen zurückkehren. Wie er nach anfänglicher Abwehr, mehr herausfinden will, Irrtümern erliegt und hierbei immer weiter zum Kern vordringt. Durch die Ermittlungen der Polizistin, die weitere Verbrechen aufdeckt und unermüdlich die Wahrheit hinter den heutigen, aber auch dem vergangenen Verbrechen herausfinden will, kommt ein weiterer Blickwinkel in das Buch, der zum einen die Handlung vorantreibt, aber auch meine Neugierde geweckt hat.

Obwohl ich die Aufklärungen hinter den Taten, sowohl früher als auch heute, schlüssig fand, war ich trotzdem über die Auflösung enttäuscht und diese hat mich unzufrieden zurückgelassen. Das Buch hat für mich einen schwachen Anfang und ein schwaches Ende mit einem starken Mittelteil. Trotzdem bin ich auf den Vorgängerband des Autors gespannt und werde das Buch in nächster Zeit lesen.