Rezension

Tanz auf (zerbrochenem !) Glas

Tanz auf Glas - Ka Hancock

Tanz auf Glas
von Ka Hancock

Bewertet mit 5 Sternen

Mit 26 wurde bei Lucy Houston Krebs diagnostiziert und weil sie ihre Mutter und Großmutter daran verlor, leben sie und ihre älteren Schwestern Lily, Antiquitätenhändlerin, und Priscilla, Anwältin, mit der ständigen Angst, wobei besonders Lily sich Sorgen macht.

Ka Hauser beginnt ihren sehr gefühlvollen und dennoch leichten Roman mit dem Morgenritual von Lucy und ihrem Dad James, der im Dienst als Polizist erschossen wurde, als sie fünf Jahre alt war. Das ist so süss erzählt, dass man quasi alles vor sich sieht.

Mittlerweile ist Lucy 33 Jahre alt und seit 11 Jahren mit ihrem Mickey verheiratet, der noch im Krankenhaus ist, aber bald heimkehrt; rechtzeitig zum Shad-Grillen, einem Frühlingsritual im Connecticut River Valley und die Autorin stellt uns auch gleich ein paar der Nachbarn vor.

Der englische Titel „Dance on broken glas“ passt meiner Meinung nach hier viel besser, weil am Ende der Leseprobe schon angedeutet wird, dass sich etwas Negatives anbahnt.

Bekommt Lucy Krebs ? Ist Mickey ernsthaft krank und erleidet einen Rückfall ??

Ich möchte hier nicht zuviel erzählen, nur eines; dieses Buch packt einen ganz fest...

Ka Hauser hat eine so bezaubernde Art zu erzählen, dass man sich fast schon als vierte Schwester fühlt beim Lesen.
Das ist alles so familiär und liebevoll skizziert; ich war von dem Schreibstil wirklich berührt.

Allerdings ist das Buch durchaus auch traurig und auch dieser Teil trifft einen mit voller Wucht.

Ich habe noch lange darüber nachgedacht und hoffe, ich habe meine Gedanken halbwegs in eine Bahn gebracht. Selten ist mir die Rezension so schwergefallen wie bei diesem Buch, denn es ist berührend und „schlimm“ zugleich, sodass ich nur schwer Worte fand, die beschreiben, was mir beim Lesen durch den Kopf ging...