Rezension

Temporeicher Regionalkrimi

Tod in der Wiek -

Tod in der Wiek
von Jobst Schlennstedt

Bewertet mit 5 Sternen

Dies war nicht mein erster Krimi von Jobst Schlennstedt und ich war gespannt, ob er mich so fesseln konnte wie vorherige Werke. Jetzt kann ich sagen er konnte!

Am Ufer des Priwalls wird die Leiche des Besitzers einer Restaurantkette erschossen aufgefunden. Die Ermittlungen übernimmt Morten Sandt, der noch mit seinem Trauma zu kämpfen hat, dass er bei dem letzten Fall erlitten hat. Ziemlich schnell scheint festzustehen wer für die Tat verantwortlich zu sein scheint. Mir ist diese Lösung zu einfach und ich habe einen Verdacht in Bezug auf den Verdächtigen. Aber auch Morten verfolgt einen anderen Ansatz.

Der Autor schafft es, den Spannungsbogen sehr früh zu spannen, denn bereits der Prolog wirft einige Fragen auf, macht neugierig und lässt Böses ahnen. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und immer wieder mit bildhaften Landschaftsbeschreibungen gespickt. Nicht zuletzt, weil Jobst Schlennstedt den Täter zu verschleiern weiß, kann ich sehr lange miträtseln, sondern er präsentiert mir auch einige Verdächtige. Ich gestehe, dass ich nach der vollständigen Offenlegung der Beweggründe mit einem Opfer keinerlei Mitleid habe. Erstaunlich finde ich hingegen wie Ermittler, auch im wahren Leben, weitermachen können, obwohl sie so oft in die Abgründe menschlichen Handels blicken.

Ein temporeicher Krimi mit viel Lokalkolorit, den ich von der ersten bis zur letzten Seite spannend fand und der mich schon auf die Fortsetzung hin fiebern lässt.