Rezension

Teuflisch gut

Marked - Eine teuflische Liebe - Sue Tingey

Marked - Eine teuflische Liebe
von Sue Tingey

In ihrer Jugend ist Lucky de Salle von der Schule geflogen, weil sie darauf beharrte, Geister sehen zu können. Heute ist sie ein bekanntes Medium, das Bücher veröffentlicht hat und ihr Geld damit verdient, heimgesuchte Orte von Geistern zu reinigen. Trotzdem führt ihre Fähigkeit, Geister zu sehen, manches Mal zu absurden Situationen im Alltag. Ihr neuster Auftrag führt sie zurück an ebenjene Schule, von der sie einst geflogen ist. Dort spukt ein Geschwisterpärchen, dem Lucky den Gar aus machen soll. Beinahe zu spät erkennt sie, dass das Problem der Schule nicht die Geisterkindern sind, sondern ein bösartiger Daemon, der es auf Lucky abgesehen hat: Henri le Dent. 

Diese Begegnung stellt Luckys Leben auf den Kopf und von da an wird sie immer mehr in die daemonische Welt hineingesogen. Ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Kayla ist mehr, als sie vorgibt zu sein, und der liebe Jamie, der sich in ihr Leben schleicht, ist kein Engel. Obwohl er Flügel hat. Ein Ereignis jagt das andere und plötzlich findet Lucky sich in einer daemonischen Parallelwelt wieder, hat einen Drachen namens Drako Pyrites an ihrer Seite und hat gleich fünf Leibwächter, die für ihre Sicherheit sorgen sollen. 

In einigen Punkten erfüllt der Plot von Marked - Eine teuflische Liebe typische Klischees des Genres. Über die Identität von Kayla, die von Lucky, und die romantischen Absichten von Jamie und Jinx. Good Guy Jamie und Bad Boy Jinx, beide sind attraktiv, beide haben ihre Vorzüge, aber Lucky muss sich für einen von ihnen entscheiden. Dazu sei gesagt, dass in diesem Buch deutlich weniger Liebe steckt, als der Titel vermuten lässt, und Erotik fehlt hier - zum Glück! - vollständig. Origineller als die Dreiecksliebesgeschichte ist da der Drache, der zu Luckys neuem Gefährten wird und seine Körpergröße von hausgroß auf katzengroß verändern kann.

Der Plot ist schwer zu fassen, da er vor allem aus Geheimnissen und ihren Enthüllungen besteht. Aus Bedrohungen, die zu nennen zu viel spoilern würde. Aus getarnten Identitäten. Der Anfang war genau aus diesem Grund etwas zäh, weil man nicht richtig begreifen kann, worum es eigentlich geht. Ich kann noch immer nicht sagen, worum genau es geht, was vielleicht daran liegt, dass am Ende Vieles offen gelassen wird. Aber ich kann sagen, dass es mit jeder Seite spannender wurde und ich nun unbedingt wissen möchte, wie es wieter geht.
Trotz des etwas holprigem Starts konnte mich Sue Tingey überzeugen und ich kann das Erscheinen des zweiten Bandes dieser Mystery-Reihe kaum erwarten.  
 

(c) Books and Biscuit