Rezension

Teuflisch gut und himmlisch frech :)

Höllenjob für einen Seraph
von Helen B. Kraft

Sie heißt Lilith. Sie ist verdammt sexy. Und ihr folgt das Chaos auf Schritt und Tritt– sogar bis in den Himmel. Denn genau dorthin ist die rothaarige Dämonin zur Strafe verbannt worden. Keusch und züchtig soll sie die Harfe spielen. Ausgerechnet! Lilith würde durchdrehen, wäre da nicht ihr Wächter, der attraktive Engel Ravael. Aber noch bevor sie ihn verführen kann, werden beide abrupt auf göttlichen Befehl auf die Erde geschickt. Und dort hat Lilith andere Sorgen als ihren Sex-Appeal. Versagen Ravael und sie bei ihrer Mission, droht ihr die vollständige Vernichtung und ihm der Fall aus dem Himmel. Dass dabei noch die Menscheit mit draufgehen könnte, stört Lilith weniger als das komische Gefühl,das der Engel in ihr geweckt hat. Wenn sie bloß wüsste, was es ist und wie sie es wieder loswerden kann...

Meine Meinung:
Mein Dank für dieses Buch gilt der Autorin Helen B. Kraft. Wenngleich ich sagen muss, diese Fortsetzung hätte ich mir auf jeden Fall für mein Regal gekauft. :)
Nach »Höllenjob für einen Dämon« erschien nun im Machandel Verlag auch der zweite Teil »Höllenjob für einen Seraph« und steht dem ersten Band in nichts nach.
Schon als ich von der Idee hörte, dass die eigentliche Story weitergehen sollte, war ich hin und weg, da die Bande um Shati und Evangelina, Lilith, Luzifer, Jehova und Metatron einfach einzigartig ist. Ich hatte noch nie so viel Spaß bei »kirchlichem« und »teuflischem« Kram ;) Aber von Anfang …

In 'Höllenjob für einen Seraph' ist die Gewichtung bei den Personen ein klein wenig anders gelagert. Lilith darf sich hier einer 341-seitigen Spielwiese erfreuen, was ich wirklich klasse finde. Denn schon im ersten Band war klar, Lil hat das echt verdient.
Ihr zur Seite gestellt wird Ravael – ein Seraph und ein heißer obendrein. Wer also glaubt, es gäbe keinen erotischen Unterton, der irrt sich. Shatan ist auch mit von der Partie und nach wie vor sexy, wenngleich er mir etwas erwachsener erscheint. Das macht sicherlich die Beziehung zu Evangelina.
Nicht unwesentlich wichtig ist in diesem Band mein treuer Liebling Metatron. Was einst für mich wirklich ein Gag war, hat sich gerade in diesem Band richtig gut entwickelt. Ich will auch solch einen Wicht ;)
Und, Lazarus kommt natürlich auch nicht zu kurz.
Neu hingegen sind dabei allerdings Elegoth, ein Gefallener, und Asmodeus, den ich, salopp gesagt, so gar nicht leiden mag – weshalb sei nun mal dahingestellt.

Die Sprache: ja, da ist es also, der nicht wirklich unwichtige Charme der Geschichte. Ich wage zu behaupten, dass nicht jeder Autor die Bibel und deren Inhalt so dahernehmen könnte und daraus eine so stimmige, humorvolle und freche Geschichte stricken, wie es die Autorin in diesem Band zeigt. Wer glaubt, sie habe mit 'Höllenjob für einen Dämon' bereits all ihr Pulver verschossen, dem sei gesagt, dass er/sie einem Irrtum aufgesessen ist. Auch Band zwei lebt von witzigen Dialogen, frechen Kommentaren und jeder Menge spitzer Bemerkungen. Das alles wurde in ein stimmiges Setting und in ausschmückenden, aber nicht überladenen Beschreibungen gesetzt – einfach Top!

Mein Fazit:
Wenn ich nun sagen würde, dass ich nur eine Katze vergebe, würde mir das sicher niemand glauben, bei dem, was ich schon alles gelobt habe. Und, ich gebe zu, als Peitschenschwinger nicht ganz unbeteiligt am Schaffungsprozess gewesen zu sein (wie die Danksagung verrät) – ABER, dafür kann ich entsprechend auch eine Leseempfehlung aussprechen und reinen Gewissens fünf Katzen vergeben.
Daneben sei zu sagen, dass die Autorin eine gleichwertige Fortsetzung erschaffen hat. Oft ist es so, dass man bei mehreren Bänden immer einen Teil dem anderen vorzieht, doch bei den bisherigen beiden Teilen könnte ich keinen Favoriten ausdeuten, auch wenn es, meiner Meinung nach, einen deutlichen Unterschied bei beiden gibt. Dennoch gibt es auch entsprechende Parallelen, die ich nicht missen möchte und die, meiner Meinung nach, wirklich hervorragend platziert wurden. So ist dieses Buch ein wahrer Pageturner, der durch den leichten Schreibstil wirklich Spaß bereitet.
Also, Helen: Mit Lil, Rave und Co hast du einfach wiedermal bewiesen – Du kannst das! ;)
Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung!