Rezension

The truth is right here: Schüleraustausch mit Aliens

Alienated - Melissa Landers

Alienated
von Melissa Landers

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ein Fantasyauftakt, der zwar viel Potenzial hatte, aber wobei mich die Umsetzung, vor allen Dingen die Charaktere, extrem enttäuscht hat. 2 1/2 Sterne.

Inhalt

Vor zwei Jahren haben die Außerirdischen L'eihr Kontakt mit den Erdlingen aufgenommen und ihren guten Willen gezeigt, indem sie ein Heilmittel gegen Krebs rausgerückt haben. Dennoch sind ganz viele den Außerirdischen gegenüber skeptisch eingestellt. Sehen die doch eigentlich fast genauso aus wie wir.

Da kommen Aliens und Erdlinge auf eine tolle Idee: wie wäre es mit einem Schüleraustausch? Drei auserwählte Schüler (1x China, 1x Frankreich, 1x USA) sollen für ein Jahr einen Außerirdischen bei sich daheim aufnehmen und ihnen das Leben auf der Erde zeigen. Und Cara ist die Auserwählte für die USA, die Aelyx bei sich daheim aufnehmen soll. Anfangs erst dagegen, erkennt sie, was für eine Karrierechance es für sie ist. Die beiden lernen sich und ihre unterschiedlichen Kulturen besser kennen, doch was Cara nicht weiß: Aelyx ist auf einer Mission unterwegs, die nicht wirklich freundlich ist.

Meine auführlichere Meinung

Okay, ich gebe es zu. Das tolle Cover, Aliens sowie begeisternde Meinungen haben mich dazu gebracht, das Buch zu lesen, obwohl ich nicht so wirklich davon überzeugt war.

Leider muss ich sagen, dass ich große Schwierigkeiten mit dem Buch hatte. Und damit meine ich jetzt nicht so gewisse Setting- oder Plotdinge, da mir von Anfang an klar war, dass ich großzügig über bestimmte Dinge hinweg sehen müssen würde. (Etwa, dass Aliens ohne großen Einwände oder Überwachung einfach bei einer Familie einquartiert werden und ähnliches.) Nein, ich fand vor allen Dingen die Charaktere und den Schreibstil überhaupt nicht angenehm.

Aelyx und Cara sind in jeder Hinsicht perfekt und für mich in ihrer Perfektheit unglaubwürdig und langweilig. Gerade Cara - bei all den Dingen, die sie angeblich so treibt, dürfte sie eigentlich kaum Freizeit haben. Nebenfiguren existieren zwar, bleiben jedoch flach und werden auf bestimmte böse Eigenschaften reduziert. Interessant fand ich zwischendurch die Beziehung zwischen Cara und ihrer besten Freundin Tori, aber gerade am Schluss (nach einem Plot Twist) konnte ich eigentlich nur mit den Zähnen knirschen, da ich das einfach nicht abkaufen kann und auch innerhalb der Story nicht viel Sinn macht außer eben ein wenig Drama zu erzeugen.

Cara schreibt außerdem einen Blog über Aelyx, dessen Inhalte und Schreibstil für mich gar nicht zu der Person passten, die die Autorin uns vorher geschildert hat. Von wegen intelligent, das ist eher unterstes Gossip-Girl-Niveau.

Auch sonst war der Schreibstil für mich ein Grund, warum ich das Buch nicht genießen konnte. Kreative Wortschöpfungen und Spitznamen für Aelyx wie "A-Licker" bilden da schon den stilistischen Höhepunkt für mich. Ansonsten wimmelt es von ausgelutschen Vergleichen und Metaphern wie etwa "her eyes [were] like saucers."

Obwohl es ein paar nette Ideen gibt (wie etwa, dass Aelyx das ganze irdische Essen furchtbar findet) und ich auch den Erklärungsversuch, warum sich L'ehir und Menschen so ähnlich sind, ausnahmsweise wirklich annehmbar finde, hielt sich das Lesevergnügen für mich jedoch in Grenzen.

Mir war die Liebesbeziehung, die sich zwischen Aelyx und Cara entwickelt, einfach egal. Sie beruht hauptsächlich auf körperlicher Anziehung und so richtig lernen sich die beiden nicht kennen, aber sind natürlich sofort bereit, alles und jeden für den anderen aufzugeben und zu verraten. Das war für mich einfach zuviel des Guten. Ebenso das Ende, was ich ebenfalls etwas widersinnig fand, aber welches gut in den üblichen Trilogie-Liebeszyklus passt: Band 1 - sie finden sich und lieben sich, Band 2 - sie sind von einander getrennt oder trennen sich, Band 3 - sie finden wieder zueinander.

Fazit

Sehr enttäuschend. Schreibstil, Charaktere, Umsetzung der eigentlich wirklich interessanten Idee konnten mich leider überhaupt nicht überzeugen. Zu viel Pseudodrama (etwa mit Caras Ex-Freund), zu viele Klischees. Der Fokus liegt auf der Liebesgeschichte, mit der ich mal so gar nichts anfangen konnte, der Rest ist eher unwichtig. Bin mir noch unsicher, ob ich diese Reihe weiterlesen werde