Rezension

Thematisch aktuell und mitreißend geschrieben

Ich wünschte, du wärst hier -

Ich wünschte, du wärst hier
von Jodi Picoult

Bewertet mit 4 Sternen

„Ich wünschte, du wärst hier“ ist ein interessanter und intensiver Roman der in New Hampshire lebenden Autorin Jodi Picoult, der sich mit den jüngsten aktuellen Ereignissen unserer Gesellschaft beschäftigt. 

Die New Yorker Kunsthändlerin Diana hat sich eigentlich auf einen unbeschwerten Urlaub auf den Galapagosinseln mit ihrem Freund Finn gefreut, in dem sie einen Heiratsantrag erwartet. Finn ist Arzt und die Handlung beginnt im März 2020. So kommt es, dass Finn nicht mitfliegen kann, da er als Arzt gebraucht wird. Diana fliegt alleine und kaum ist sie gelandet, wird die Insel abgeschottet. Durch diese Situation wird Diana, die bisher immer alles bis ins kleinste Detail geplant hat, vor vollkommen neue Herausforderungen gestellt. Sie beginnt ihr Leben und ihre Entscheidungen zu hinterfragen, wobei sie sich intensiv mit sich selbst auseinandersetzt.

Es geht aber nicht nur um Diana. Die Pandemie nimmt großen Raum ein und die Autorin beschreibt eindringlich die jüngsten Ereignisse, wie versucht wird die Pandemie einzudämmen und wie überfordert das Personal im Gesundheitswesen ist. Ebenso werden physische und psychische Folgen beschrieben. 

Mit ein wenig Abstand zu den Anfängen der Pandemie liest sich das Buch erschreckend. Die Ereignisse, die nicht immer nachvollziehbaren Maßnahmen, das Entsetzen über die Hilflosigkeit sowie die stetig steigenden Todeszahlen sind hier gut mit der Geschichte um Diana verflochten. 

Das Buch besteht aus zwei Teilen und enthält eine Wendung - über die ich hier nicht mehr verraten möchte - welche mich mehr als überrascht hat, die aber gleichzeitig einiges erklärt hat. 

Wie gewohnt ist der Schreibstil von Jodi Picoult trotz der teils schwierigen Thematik angenehm leicht zu lesen. Sie versteht es ihre Charaktere authentisch und lebendig zu beschreiben, so dass deren Gefühle und Gedanken nachvollziehbar werden. 

Dieses Buch war für mich kein typischer Jodi-Picoult-Roman, in denen es meist um berührende Themen und große Emotionen geht. Hier spielt Corona eine sehr zentrale Rolle und mir hat gerade dieser Rückblick auf die jüngsten Ereignisse in unserer Gesellschaft gut gefallen.