Rezension

Tierarzt Dr. May ermittelt

Der beste Freund des Mörders - Stefan Valentin

Der beste Freund des Mörders
von Stefan Valentin

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchrückentext: ==

Der Morgendunst zieht vorbei an hübschen Einfamilienhäusern, die Vorgärten sind gepflegt, man geht joggen in der nahegelegenen Fasanerie, das Leben ist gut. Doch der schöne Schein trügt. Hinter den efeuumrankten Fassaden wird gestritten, betrogen, verwünscht und verachtet. Als einige Hunde in der Siedlung verschwinden, ist Tierarzt Dr. May der einzige, der etwas unternimmt. Dann wird die kleine Marlene entführt. Wieder ahnt nur May, dass die Fälle zusammenhängen könnten. Voller Verzweiflung versucht er auf das für ihn Offensichtliche aufmerksam zu machen, doch das ermittelnde Team schenkt ihm kein Gehör. Dann scheitert die Lösegeldübergabe und die Entführer melden sich nicht mehr.

== Leseeindrücke: =

Mit diesem sehr fesselnden Kriminalroman "Der Beste Freund des Mörders“ liefert der Autor Stefan Valentin ein packendes Leseerlebnis ab.

Schon der Prolog, der aus der Sicht einer Wanderratte geschrieben wird, ist sehr fesselnd aber auch ein bisschen angsteinflößend. Ratten fressen Abfälle und auch Aas, so verwundert es nicht, dass die Ratte während ihrer Nahrungssuche auf einen sterbenden Mensch stößt und sich ausmalt nach dessem Tode von seinem Fleisch sich zu nähren und und in seinem Leib ein Nest zu bauen….

Dann beginnt der Haupthandlungsstrang und wir lernen wir den Veterinär Dr. Arnfried May kennen. Hübsche Einfamilienhäuser  und die nahe gelegenen Fasanerie geben das zunächst idyllisch wirkende Szenenbild dieses Romanes ab. Seine Liebe zu kranken Tieren und sein Mitgefühl zu deren Besitzer machen ihn auf Anhieb sympathisch und vermittelt uns: Er ist ein Tierarzt mit Leib und Seele, der seine Praxis in Aschaffenburg betreibt. Die o.g. Idylle ist aber mehr Schein als sein: Erst verschwindet Michael Sommers Bobtail Eugen, der später tot aufgefunden wird und bald darauf verschwindet auch noch das kleine Mädchen Marlene. Dr. May nimmt seine Privatermittlungen auf….

Die Idee, dass Privat- und Hobby-Ermittler immer mehr die Falllösung in Kriminalromanen übernehmen ist inzwischen bewährt und verbindet eben den eigentlichen Fall als Rahmenhandlung mit der jeweiligen Protagonistin und deren Privatleben als angenehme Nebenhandlung.
So hier geschehen, da wir im Nebenhandlungsstrang viel über Dr. May, seinen Beruf, wie er lebt und sein Denken und Tun erfahren. Der Spannungsbogen beginnt schon mit dem Prolog, spannt sich bei Marlenes Entführung nochmals ganz straff und bleibt bis gegen Ende hin auch so straff gespannt.

Sämtliche Charaktere werden sehr detailliert und authentisch beschrieben. Die Szenerie ist packend und ebenso gut vorstellbar beschrieben.
Die angenehm kurzen  und kurzweiligen Kapitel ohne Nummerierung verteilen sich auf 303 Seiten, die Schrift empfinde ich von ihrer Größe her als gerade angenehm gut lesbar.

Das Cover gefällt mir richtig richtig gut und um nicht zuviel vorneweg zu nehmen, was in diesem Kriminalroman passiert, werde ich darauf auch nicht näher eingehen. Von mir gibt es volle 5-Sternenzahl!

©esposa1969