Rezension

Tja...ganz ok aber mehr auch nicht

Sehnsucht nach dem Dünenhof -

Sehnsucht nach dem Dünenhof
von Anke Petersen

Klappentext:

„Kinderkrankenschwester Anni Nissen kümmert sich aufopferungsvoll um kleine Patienten aus Berlin, die sich auf der Nordsee-Insel Föhr erholen sollen. Als ihr Großvater überraschend stirbt und Annie seinen alten Friesenhof erbt, reift in ihr eine Idee: Das große Haus bei Nieblum mit seinem weitläufigen Garten und der Nähe zum Strand wäre ein wundervoller Ort für ein Kinder-Erholungsheim.

 

Die Bewohner des Ortes reichen Annie zahlreiche helfende Hände – und sie verliebt sich in den neu auf die Insel gezogenen Lehrer Martin. Doch gerade als alles perfekt scheint, ziehen über dem jungen Glück dunkle Wolken auf …“

 

Ich muss klar sagen, die Geschichte erinnerte mich immer und immer wieder an „Nesthäkchen“ von Else Ury. Als Nesthäkchen nach Amrum kam und im Kindererholungsheim „Clarsen“ wieder fit werden sollte nach langer Krankheit. Hier heißt „Frau Clarsen“ in unserem Fall nur Anni Nissen und ist zu Beginn erst Kinderkrankenschwester und die Geschichte spielt auf Föhr und nicht auf Amrum. Nachdem ihr Großvater verstirbt und sie den Hof erbt, soll daraus ein Kindererholungsheim werden. An sich ist die Idee gut aber die Story gibt es bereits immer mal wieder! Siehe eben „Nesthäkchen“ (Frau Clarsen hat nach einem schweren Schicksalsschlag ebenfalls das Kindererholungsheim gegründet) oder eben die Geschichte „naher Verwandter stirbt und hinterlässt Erbe und Träume beginnen zu wachsen und nehmen Form und Gestalt an“ - die Liebe darf man dabei auch nicht vergessen! So nimmt also unsere Anni nicht nur allen Mut zusammen sondern auch alle Kraft und will ihren Traum „Kindererholungsheim“ in die Tat umsetzen - mehr gibt es dann im zweiten Teil der Trilogie-Reihe zu erlesen wenn man will! Der Mumm der Dorfbewohner und auch deren tatkräftige Hilfe für Annis Traum scheint fast ein bisschen viel und dann kommt da auch joch Martin und verdreht unserer Anni den Kopf! Alles wirkt wunderbar rosarot aber natürlich bleibt das nicht so! Wäre ja auch zu einfach. Anke Petersen versucht einen spannenden Verlauf der Geschichte dem Leser zu bieten aber dennoch verzettelte sie sich in meinen Augen zu oft. Viele Parts wirken langweilig und Anni wirkt oft einfach zu naiv und alles scheint generell zu glatt zu gehen. Die Zeit in der die Geschichte spielt war keine einfache, gerade für Frauen und dann noch die Friesen selbst! Keine einfachen Charaktere! Da muss man erstmal rankommen an diesen Menschenschlag! Die Insel Föhr wird wiederum wunderbar in Szene gesetzt und ist ein gelungener Schauplatz - ähnlich wie Amrum bei Nesthäkchen. Ich kann mir nicht helfen aber der Vergleich ist einfach zu groß für mich und ja, deshalb vergleiche ich auch die Geschichten auch wenn sie hier und da anders sind. Richtig fesseln konnte mich die Geschichte trotzdem nicht. Alles wirkt manches Mal recht stumpf oder eben zu überspitzt. Wie bereits gesagt ist der Verlauf der Geschichte kein Neuling und eben vorhersehbar. Ich kenne Petersens Schreibstil bereits aus anderen Büchern und auch hier fällt mir auf, ist sie mir einfach mehr als oft zu detailverliebt ist bzw. erzählt eben Kleinigkeiten zu genau, zu oft und dadurch verzettelt man sich auch als Leser! Es fällt halt schwer immer am Ball zu bleiben bei diesem Schreibstil auch wenn der Spannungsbogen eben auch nicht sonderlich gewaltig ist. Der erste Teil der Reihe war ganz ok aber definitiv kein Highlight. Hier und da zu viel Klischee und zu viel Detailverliebtheit. Das Nordseefeeling war da, ja, aber oft pustete es auch der Wind einfach so davon…3 Sterne hierfür.