Rezension

Tödlicher Besuch

Tödlicher Besuch - Ben Worthmann

Tödlicher Besuch
von Ben Worthmann

Bewertet mit 3 Sternen

Nach Beendigung seiner Karriere als Box-Champion findet Max Berthold seine Erfüllung nunmehr in seiner Frau und seiner Tochter sowie der Kunst. Dieses Glück setzt er aufs Spiel, als er in einer Bar einer geheimnisvollen Frau begegnet und sie mit zu sich nach Hause nimmt. Er wird kurz darauf mit Gewalt, Täuschungen und Lügen konfrontiert und gerät immer weiter in die Verstrickungen hinein und findet keinen Ausweg. Er macht einen Fehler nach dem anderen und schon bald kommt ihm ein alter Kommissar auf die Schliche.

Der Schreibstil war gut verständlich und ich kam sehr gut in die Geschichte rein. Ich habe mich natürlich gefragt, weshalb Max überhaupt eine Frau mit zu sich nach Hause nimmt, während seine Frau und seine Tochter verreist sind. Aber dass diese Handlung solche gravierenden Folgen nach sich zieht, fand ich erschreckend für ihn. Ich konnte spüren, wie machtlos und teilweise hilflos er sich vorkam. Dass er anfangs nicht die Wahrheit sagen wollte, war wohl aus Angst, dass er seine Familie verlieren könnte. Doch die Geschehnisse nehmen immer sonderbarer Formen an und Max verpasste einfach die Möglichkeit, doch noch die Wahrheit zu sagen. Er wird mit Gewalt und Lügen konfrontiert und auch mit mehreren Todesfällen, an denen er teilweise nicht unschuldig war. Für mich als Leser war nicht klar, warum das alles geschah, wie die Geschehnisse zusammenhängen und wer die Wahrheit sagt und wer lügt. Manchmal fragte ich mich kopfschüttelnd, warum Max denn nicht endlich die Wahrheit sagte, denn irgendwie musste er da doch wieder raus kommen. Ich wollte wissen, wie es weiter geht und was noch passiert. Ich fand die Idee des Plots gut und interessant, jedoch fehlte mir die Spannung, denn die hätte ich bei einem Psychothriller wesentlich höher erwartet. Aber es ist erschreckend, was aus einer kleinen Fehlentscheidung herauswachsen kann. Ich vergebe drei Sterne.